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STANDORT BÖBLINGEN

Hochschule für Polizei Baden-Württemberg

Wolfgang-Brumme-Allee 52
71034 Böblingen

In der Wildermuth-Kaserne in Böblingen ist das Institut für Fortbildung (IF) mit den Institutsbereichen

  • Einsatz/Verkehr,
  • Kriminalitätsbekämpfung,
  • Cybercrime und digitale Spuren sowie
  • Polizeiliche Auslandseinsätze

untergebracht.

Außerdem sind ein Teilbereich des Polizeiärztlichen Dienstes (PÄD) sowie das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg (LPO BW) vom Präsidium Technik, Logistik, Service der Polizei in der Liegenschaft Böblingen untergebracht.

Daneben befindet sich in der Liegenschaft noch die Bundespolizeidirektion Stuttgart, deren Zuständigkeit sich auf das gesamte Bundesland Baden-Württemberg erstreckt.

VERWANDTE SCHLAGWÖRTER

GESCHICHTLICHER RÜCKBLICK

bis 1993

Kasernenhistorische Blitzlichter

28.07.1914: Beginn des 1. Weltkrieges, Suche nach Militärstandorten

1917 und 1918: Barackenbau

16.06.1918: Einquartierung von 3.562 Mann

November 1918: Zusammenbruch und Ende des 1. Weltkrieges, der Vertrag von Versailles verbot Luftstreitkräfte und zivile Luftfahrt

1919: Verkehrsschar der Polizei-Schulabteilung der Württembergischen Polizeiwehr (Fliegerstaffel)

1924: Süddeutsche Sportflug | Hans Klemm – Leichtflugzeugbau | Segelflugpionier Wolf Hirth leitet die akademische Fliegergruppe „Aka Flieg“ der TH Stuttgart.

03.11.1929: Landung Luftschiff „Graf Zeppelin“ (fliegende Knallgasbomben); Bau für militärische Zwecke; verschwand mit der Entwicklung der Leuchtspurmunition vom Kriegshimmel | Aus der Sportfliegerbastion wird der Landesflughafen Stuttgart-Böblingen, der 1939 nach Echterdingen verlegt wird.

Mai 1937: Beginn Bau der Fliegerhorst-Kaserne

22.04.1945: Einzug der Franzosen nach der Kapitulation, wenig später der Amerikaner; Nutzung mehr als 10 Jahre als Truppenunterkunft für die Amerikaner und als Internierungslager für heimatlose Ausländer

1955: Einzug der Aufstellung Verwaltungsstelle des WBK V der Bundeswehr

1957: Einzug der ersten Truppen

1965: Umbenennung der Fliegerhorst-Kaserne in Eberhard-Wildermuth-Kaserne

Oberst Eberhard Wildermuth: 1890 in Stuttgart geboren, beide Weltkriege erlebt, mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet; erst Staatssekretär, dann Wirtschaftsminister von Südwürttemberg-Hohenzollern; 1949 ins Kabinett Adenauer berufen und bis 1952 (verstorben) Wohnungsbauminister

1981: Umgliederung Heimatschutzkommando 17 der Bundeswehr in Heimatschutzbrigade, je ein Jäger-, Feldartillerie- und Panzerbataillon

1989: deutsch-französische Brigade

1992: noch ein Jägerbataillon, danach Bereitschaftspolizei und Bundesgrenzschutz

30.09.1993: Außerdienststellung des Jägerbataillons 552 unter dem Kommando von Oberstleutnant Schmidt; Böblingen ist nicht länger Garnisonsstadt

1992-1993

Gründung der 5. Bereitschaftspolizeiabteilung

Um eine heimatnahe Ausbildung zu ermöglichen und höhere Einstellungszahlen realisieren zu können, beschloss der Ministerrat am 10. November 1992, eine weitere Bereitschaftspolizeiabteilung in der Wildermuth-Kaserne in Böblingen, im Ballungsraum um die Landeshauptstadt Stuttgart, aufzustellen.

Hier bot sich mit der unter Denkmalschutz stehenden, in den Jahren 1937 bis 1939 erbauten, ehemaligen Fliegerhorst-Kaserne nach der Umstrukturierung der Bundeswehr eine Möglichkeit, wenn auch mit nicht ganz idealen Voraussetzungen für die Ausbildung junger Polizeibeamtinnen und -beamten.

Die auf das Militär zugeschnittenen Gegebenheiten, Raumaufteilung, sanitäre Einrichtungen, fehlende Lehrsäle erfüllten noch nicht die Anforderungen an eine moderne Ausbildungsstätte.

So bedurfte es einiger Anstrengungen durch den damaligen Aufstellungsstab, der seine Arbeit im Dezember 1992 zunächst in Göppingen aufnahm, bis zum Einzug der ersten Polizeischülerinnen und -schüler am 1. September 1993 die Voraussetzungen zu schaffen. Zuerst hielten die Baufirmen Einzug: Mit einem Kostenaufwand von rund 10 Mio Mark wurden die historischen Gebäude den Anforderungen angepasst und die 5. Bereitschaftspolizeiabteilung (BPA) am 1. Juli 1993 mit Polizeischule und Einsatzabteilung offiziell in Dienst gestellt.

Ab 1998

Entwicklung der Polizeischule

Zu diesem Zeitpunkt unterschied sich die „Fünfte“ von den anderen Abteilungen der Bereitschaftspolizei. Basierend auf dem Grundgedanken, den Ausbildungs- und den Einsatzbereich zu trennen, wurde zunächst als Pilotprojekt erstmals eine Polizeischule geschaffen, die im Jahr 1998 mit der Übernahme der gesamten Ausbildung einschließlich des Laufbahnlehrgangs erneute Veränderung erfuhr.


Vom Einsatzzug zur Einsatzabteilung Böblingen

Der Einsatzbereich bestand zu Beginn aus nur einem Zug, dem BPZ 511 mit einer Stärke von 31 Beamtinnen und Beamten, darunter 4 Angehörige des Stammpersonals. Die mittlerweile auf 7 Züge, darunter 2 Einheiten mit Sonderaufträgen, angewachsene Einsatzabteilung Böblingen kann auf einen reichen Erfahrungsschatz bei Staatsbesuchen, Castor-Transporten, PKK-Kundgebungen, Fußballspielen, Oder-Hochwasser, Demonstrationen oder der EXPO 2000 zurückblicken.


Internationale Kontakte

Sowohl die Einsatzabteilung wie auch die Polizeischule der 5. Bereitschaftspolizeiabteilung unterhielten enge Kontakte zum westlichen Nachbarn, der Republik Frankreich. War es bei der Einsatzabteilung das Escadron 23/7 der Gendarmerie Mobile aus dem elsässischen Séléstat, so pflegte die Schule den regelmäßigen Austausch mit der Ecole Nationale de Police de Paris.

2000

Entwicklung der 5. Bereitschaftspolizeiabteilung

Der 5. Bereitschaftspolizeiabteilung (BPA) gehörten zum „echten“ Jahrtausendwechsel am 31.12.2000 genau 634 Bedienstete an, darunter 161 Einsatzbeamtinnen und -beamte sowie 224 Polizeischülerinnen und –schüler. Die Dienststelle "im Herzen des Landes" war zu dieser Zeit nicht nur ein moderner Ausbildungsbetrieb, der seine Absolventinnen und Absolventen ruhigen Gewissens in den Polizeieinzeldienst entlassen konnte, sondern war auch ein hochgeschätzter Partner des Polizeieinzeldienstes in zahlreichen Einsatzfragen.
Durch die zentrale, unmittelbar an die BAB und das Bahn- und S-BahnNetz angebundene Lage, war die Dienststelle in Böblingen auch ein beliebter Austragungsort für Tagungen und Veranstaltungen aller Art.

2009-2014

Die Bereitschaftspolizeidirektion Böblingen

Die 5. BPA wurde dann zum 01.04.2009 auf die Bereitschaftspolizeidirektion (BPD) Böblingen umgestellt und mit Umsetzung der Polizeistrukturreform der Landespolizei Baden-Württemberg zum 31.12.2013 aufgelöst.
Die Einsatzkräfte wurden zum 01.01.2014 auf die Standorte des neuen Polizeipräsidiums Einsatz in Göppingen und Bruchsal versetzt.
Die Polizeischule wurde der neuen Hochschule für Polizei Baden-Württemberg angegliedert, jedoch zum 31.08.2014 im Zuge der Neugliederung aufgelöst und die Schulklassen auf die Standorte der Institutsbereiche Ausbildung in Biberach und Lahr verteilt.

Ab 2014

Das Institut für Fortbildung

Seit dem 01.01.2014 - mit Umsetzung der Polizeistrukturreform - ist das neu aufgestellte Institut für Fortbildung (IF) der neuen Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) in der Wildermuth-Kaserne beheimatet.

Das IF ist eines der zentralen Fortbildungs- und Tagungseinrichtungen der Polizei Baden-Württembergs, an dem schwerpunktmäßig die Weiterbildung und Spezialisierung bereits fertig ausgebildeter Polizeibeamtinnen und -beamten auf breiter Ebene erfolgt. Das Themenspektrum reicht hierbei von der Handhabung und Durchführung von Geschwindigkeitsmessungen, Schwerlast-, Gefahrgut- und Buskontrollen, der spezialisierten Unfallaufnahme, dem Einsatzmanagement in Führungs- und Lagezentren, Ermittlungen bei nicht natürlichen Todesfällen sowie organisierter und Umweltkriminalität, Kriminaltechnik, der digitalen Forensik mit der Auswertung unterschiedlichster digitaler Endgeräte im Hinblick auf elektronische Spuren bis hin zur Weiterbildung von Polizeibeamtinnen und -beamten, die für Auslandseinsätze vorgesehen sind.


Neben dem IF beherbergt die Wildermuth-Kaserne noch das Präsidium Technik, Logistik und Service mit dem Polizeiärztlichen Dienst und dem für seine Spitzenleistungen bekannten Landespolizeiorchester sowie die Bundespolizeidirektion Stuttgart.


Infolge der Verzögerungen im Zusammenhang mit der Einstellungsoffensive und der Ertüchtigung des neuen Ausbildungsstandorts in Herrenberg diente die Wildermuth-Kaserne darüber hinaus vom 01.08.2018 bis 26.07.2020 als Interimsunterbringung für den Institutsbereich Ausbildung Herrenberg sowie für den Institutsbereich Personalgewinnung.

WEITERE INFORMATIONEN (PDF DOWNLOADS)

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