Böblingen
Hochschule für Polizei
Baden-Württemberg
Institut für Fortbildung
Wolfgang-Brumme-Allee 52
71034 Böblingen
Tel.: +49 (0) 7031 / 621 - 0 (Servicecenter)
Polizeiärztlicher Dienst am Standort Böblingen: 07031/621-4040
Der Standort Böblingen
In Böblingen sind mehrere Teilbereiche der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) in der Wildermuth-Kaserne untergebracht:
* Das Institut für Fortbildung (IF) mit den Institutsbereichen Einsatz und Verkehr, Kriminalitätsbekämpfung, Cybercrime und Polizeiliche Auslandseinsätze
* Der Institutsbereich Personalgewinnung mit den Sachbereichen Nachwuchswerbung, Einstellungsverfahren und den Einstellungsberatern/Auswahltests
Außerdem in der Liegenschaft Böblingen untergebracht, sind ein Teilbereich des Polizeiärztlichen Dienstes sowie das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg vom Präsidium Technik, Logistik, Service der Polizei.
Daneben befindet sich in der Liegenschaft noch die Bundespolizeidirektion Stuttgart, deren Zuständigkeit sich auf das gesamte Bundesland Baden-Württemberg erstreckt.
Entstehungsgeschichte
Um eine heimatnahe Ausbildung zu ermöglichen und höhere Einstellungszahlen verkraften zu können, beschloss der Ministerrat am 10. November 1992, eine weitere Bereitschaftspolizeiabteilung in der Wildermuth-Kaserne in Böblingen, im Ballungsraum um die Landeshauptstadt Stuttgart, aufzustellen.
Hier bot sich mit der unter Denkmalschutz stehenden, in den Jahren 1937 bis 1939 erbauten, ehemaligen Fliegerhorst-Kaserne nach der Umstrukturierung der Bundeswehr eine Möglichkeit, wenn auch mit nicht ganz idealen Voraussetzungen für die Ausbildung junger Polizeibeamtinnen und –beamten.
Die auf das Militär zugeschnittenen Gegebenheiten, Raumaufteilung, sanitäre Einrichtungen, fehlende Lehrsäle erfüllten noch nicht die Anforderungen an eine moderne Ausbildungsstätte.
So bedurfte es einiger Anstrengungen durch den damaligen Aufstellungsstab, der seine Arbeit im Dezember 1992 zunächst in Göppingen aufnahm, bis zum Einzug der ersten Polizeischülerinnen und -schüler am 1. September 1993 die Voraussetzungen zu schaffen. Zuerst hielten die Bauarbeiter Einzug: Mit einem Kostenaufwand von rund 10 Mio Mark wurden die historischen Gebäude den Anforderungen angepasst und die 5. Bereitschaftspolizeiabteilung (BPA) am 1. Juli 1993 offiziell in Dienst gestellt.
Entwicklung der Polizeischule
Zu diesem Zeitpunkt unterschied sich die „Fünfte“ von den anderen Abteilungen der Bereitschaftspolizei. Basierend auf dem Grundgedanken, den Ausbildungs- und den Einsatzbereich zu trennen, wurde zunächst als Pilotprojekt erstmals eine Polizeischule geschaffen, die im Jahr 1998 mit der Übernahme der gesamten Ausbildung einschließlich des Laufbahnlehrgangs erneute Veränderung erfuhr.
Vom Einsatzzug zur Einsatzabteilung Böblingen
Der Einsatzbereich bestand zu Beginn aus nur einem Zug, dem BPZ 511 mit einer Stärke von 31 Beamtinnen und Beamten, darunter 4 Angehörige des Stammpersonals. Die mittlerweile auf 7 Züge, darunter 2 Einheiten mit Sonderaufträgen, angewachsene Einsatzabteilung Böblingen kann auf einen reichen Erfahrungsschatz bei Staatsbesuchen, Castor-Transporten, PKK-Kundgebungen, Fußballspielen, Oder-Hochwasser, Demonstrationen oder der EXPO 2000 zurückblicken.
Internationale Kontakte
Sowohl die Einsatzabteilung wie auch die Polizeischule der 5. Bereitschaftspolizeiabteilung unterhielten enge Kontakte zum westlichen Nachbarn, der Republik Frankreich. War es bei der Einsatzabteilung das Escadron 23/7 der Gendarmerie Mobile aus dem elsässischen Séléstat, so pflegte die Schule den regelmäßigen Austausch mit der Ecole Nationale de Police de Paris.
Die 5. Bereitschaftspolizeiabteilung
Der 5. BPA gehörten zum „echten“ Jahrtausendwechsel am 31.12.2000 genau 634 Bedienstete an, darunter 161 Einsatzbeamtinnen und -beamte sowie 224 Polizeischülerinnen und –schüler. Die Dienststelle "im Herzen des Landes" war zu dieser Zeit nicht nur ein moderner Ausbildungsbetrieb, der seine Absolventen ruhigen Gewissens in den Polizeieinzeldienst entlassen konnte, sondern war auch ein hochgeschätzter Partner des Polizeieinzeldienstes in zahlreichen Einsatzfragen.
Durch die zentrale, unmittelbar an die BAB und das Bahn- und S-BahnNetz angebundene Lage, war die Dienststelle in Böblingen auch ein beliebter Austragungsort für Tagungen und Veranstaltungen aller Art.
Die Bereitschaftspolizeidirektion Böblingen
Die 5. BPA wurde dann zum 01.04.2009 auf die Bereitschaftspolizeidirektion (BPD) Böblingen umgestellt und mit Umsetzung der Polizeistrukturreform der Landespolizei Baden-Württemberg zum 31.12.2013 aufgelöst.
Die Einsatzkräfte wurden zum 01.01.2014 auf die Standorte des neuen Polizeipräsidiums Einsatz in Göppingen und Bruchsal versetzt.
Die Polizeischule wurde der neuen Hochschule für Polizei Baden-Württemberg angegliedert, jedoch zum 31.08.2014 im Zuge der Neugliederung aufgelöst und die Schulklassen auf die Standorte der Institutsbereiche Ausbildung in Biberach und Lahr verteilt.
Das Institut für Fortbildung
Seit dem 01.01.2014 - mit Umsetzung der Polizeistrukturreform - wurde das neu aufgestellte Institut für Fortbildung (IF) der neuen Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) in der Wildermuth-Kaserne Böblingen beheimatet.
Kasernenhistorie
* 28. Juli 1914 Beginn des 1. Weltkrieges, Suche nach Militärstandorten
* Juni 1914 eine Mio qm für 400.000 RM (40 Pf) gleitender Neuwertfaktor 25: 10.—DM/qm (1/100)
* 1917 und 1918 Barackenbau
* 16.6.1918: 3562 Mann einquartiert
* November 1918: Zusammenbruch und Ende, der Vertrag von Versailles verbot Luftstreitkräfte und zivile Luftfahrt
* 1919 Verkehrsschar der Polizei-Schulabteilung der Württ. Polizeiwehr (Fliegerstaffel)
* 1924 Süddeutsche Sportflug
* Dr. Hans Klemm – Leichtflugzeugbau
* Segelflugpionier Wolf Hirth leitet die akademische Fliegergruppe „Aka Flieg“ der TH Stuttgart.
* 3.11.1929 landet Luftschiff „Graf Zeppelin“ (fliegende Knallgasbomben) Bau für militärische Zwecke, verschwand als (s.o.) mit der Entwicklung der Leuchtspurmunition vom Kriegshimmel.
* Aus der Sportfliegerbastion wird der Landesflughafen Stuttgart-Böblingen, der 1939 nach Echterdingen verlegt wird.
* Ab Mai 1937 beginnt der Bau der Fliegerhorst-Kaserne.
* Nach der Kapitulation zogen am 22.4.1945 die Franzosen, wenig später die Amerikaner in die Fliegerhorst-Kaserne ein.
* Mehr als 10 Jahre diente sie als Truppenunterkunft für die Amerikaner und als Internierungslager für heimatlose Ausländer.
* 1955 mit Aufstellung der Bundeswehr zieht die Verwaltungsstelle des WBK V in Böblingen ein, 1957 die ersten Truppen
* 1965 wird die Fliegerhorst-Kaserne in Eberhard-Wildermuth Kaserne umbenannt:
(Oberst Eberhard Wildermuth 1890 in Stuttgart geboren, beide Weltkriegen erlebt, mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Erst Staatssekretär, dann Wirtschaftsminister von Südwürttemberg- Hohenzollern 1949 ins Kabinett Adenauer berufen und bis 1952 (verstorben) Wohnungsbauminister.)
* Heimatschutzkommando 17 der Bundeswehr 1981 in Heimatschutzbrigade umgegliedert.
* je ein
* Jäger
* Feldartillerie
* Panzerbataillon
* 1989 deutsch-französische Brigade
* 1992 noch ein Jägerbataillon, danach Bereitschaftspolizei und Bundesgrenzschutz
* Zum 30.9. 1993 wird das Jägerbataillon 552 unter dem Kommando von Oberstleutnant Schmidt außer Dienst gestellt und Böblingen ist nicht länger Garnisonsstadt.
* 01.09.1993 Gründung der 5. Bereitschaftspolizeiabteilung (5.BPA) Böblingen mit Polizeischule und Einsatzabteilung.
* 01.04.2009 Umstellung von 5. BPA Böblingen auf Bereitschaftspolizeidirektion (BPD) Böblingen.
* 01.01.2014 Umsetzung der Polizeistrukturreform bei der Landespolizei Baden-Württemberg:
Gründung des Instituts für Fortbildung der neuen Hochschule für Polizei Baden-Württemberg
Versetzung der Einsatzkräfte an die Standorte des neuen PP Einsatz in Göppingen und Bruchsal.
* 31.08.2014 Auflösung der Polizeischule im Zuge der reformbedingten Neugliederung der Berufsausbildung - Verlagerung der Klassen an die neuen Institutsbereiche Ausbildung in Biberach und Lahr.