Die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) fördert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und möchte ihren Angehörigen somit im Alltag ein stückweit den Rücken freihalten. So auch im Ausbildungs- und Studienbereich.
Auf dem Campus in Villingen-Schwenningen gibt es seit kurzem einen neuen familienfreundlichen Outdoor-Bereich . Hier kann sich der Nachwuchs der Studierenden entfalten und toben. Dies ist nicht nur für die Kleinen ein Gewinn, sondern auch für die Großen, da diese sich während der Spielzeit auch mal eine Auszeit nehmen können.
Grund genug für die „Campus-Mütter“, sich speziell bei den dafür Verantwortlichen herzlich zu bedanken.
Wenn man die glücklichen Gesichter der Mädchen und Jungen auf den Bildern sieht, weiß man auch, dass das Projekt ein voller Erfolg ist.
Wir wünschen allen Nutzenden dieses Bereichs auch in Zukunft viel Spaß und schöne Stunden.
Im Juli 2024 gibt es für die Polizei Baden-Württemberg, die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) und dem „Hotel Silber“ in Stuttgart ein kleines Jubiläum zu feiern. Am 28. Juli 2014, also vor nunmehr zehn Jahren,erfolgte im „Hotel Silber“ in Stuttgart die Unterzeichnung der Absichtserklärung zwischen dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg und der Polizei Baden-Württemberg.
Diesbezüglich wird auch auf die Pressemitteilung des Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg vom 4. Juli 2024 verweisen.
Die Absichtserklärung wurde durch die beiden Verantwortlichen für Polizeigeschichte an der Hochschule, Caroline Wedler-Krebs aus der Fachgruppe Führungswissenschaften und Andreas Beier aus der Fachgruppe Politikwissenschaft/Politische Bildung/Methodik des wissenschaftlichen Arbeitens mit Mitarbeitenden und Verantwortlichen des „Hotel Silber“ bei verschiedenen Projekten mit „Leben gefüllt“.
Seit 2014 gab es so beispielsweise
- gemeinsame Veranstaltungen der Kooperationspartner,
- Recherchen im Magazin der HfPolBW mit einer anschließenden Leihgabe einer Originalausgabe „Gebundene Übersicht über die allgemeinen Erlasse des Reichsicherheitshauptamtes“ von 1940 in die Dauerausstellung des „Hotel Silber“,
- über 20 Abschlussarbeiten von Studierenden der HfPolBW über Akteure, Strukturen und Ereignisse im „Hotel Silber“,
- halbtägige Workshops des Verwendungsorientierten Studienganges im „Hotel Silber“,
- die Kontaktvermittlung für historische Arbeiten von ehemaligen Polizeiangehörigen,
- Publikationen über das „Hotel Silber“,
- die Strategiepatinnen und -paten durch konex (Kompetenzzentrum gegen Extremismus in Baden-Württemberg),
- dialogorientierte Führungen als Fortbildungsangebot für das Polizeipräsidium Einsatz oder die
- Abnahme von Wahlmodulleistungen im „Hotel Silber“.
Das „Hotel Silber“ in Stuttgart war in der Zeit des Nationalsozialismus (NS) ein Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei. Das Gebäude wurde mehr als ein halbes Jahrhundert von der Polizei genutzt und war Zentrale der Gestapo für Württemberg und Hohenzollern. Im einstigen Ort des NS-Terrors entstand als Bürgerbeteiligungsprojekt ein Ort des historisch-politischen Lernens und der Begegnung. Ausstellungen und Veranstaltungen beschäftigen sich mit Täterinnen und Tätern sowie ihren Opfern, mit der Polizei und ihrer Rolle in drei politischen Systemen.
Andreas Beier konzipierte für das Jubiläum und auch für die spätere Verwendung drei Roll-Ups, auf denen wesentliche Aspekte der bisherigen Kooperationsarbeit dargestellt werden. Die Roll-Ups wurden seit Januar von ihm und der studentischen Hilfskraft Jaqueline Felske aus dem 45. Studienjahrgang erstellt. Vom 4. bis zum 16. Juli sind die Roll-Ups auf dem Campus Villingen-Schwenningen vor der Bibliothek ausgestellt.
Man findet auf diesen auch Zitate von verschiedenen Mitwirkenden der Kooperation oder von Besucherinnen und Besuchern im „Hotel Silber“, wie etwa dem Sprecher eines Masterstudiengangs:
„Als Masterstudiengang hatten wir die Gelegenheit zu einem aufschlussreichen Workshop im Hotel Silber. Wir waren uns einig, dass Polizistinnen und Polizisten gerade in der heutigen Zeit dafür einstehen müssen, das staatliche Gewaltmonopol stets rechtmäßig und gewissenhaft auszuüben – dabei kommt uns als künftigen polizeilichen Führungskräften eine ganz wichtige Rolle zu. Sich vor diesem Hintergrund im Hotel Silber einen Tag intensiv mit der eigenen Organisationsgeschichte auseinanderzusetzen und das Thema Rechtsstaatlichkeit kontrovers diskutieren zu können, war für mich persönlich eine sehr wertvolle Erfahrung.“
Sprecher des Masterstudiengangs 2022/2024
Ein Angehöriger des 45. Studienjahrgangs äußerte sich zudem wie folgt:
„(…) Ein Highlight war sicherlich die authentische Atmosphäre, die durch die originalen Räumlichkeiten und Exponate geschaffen wurde. Die Ausstellung selbst war informativ und gut gestaltet, wodurch auch komplexere Zusammenhänge verständlich wurden. Die Führung durch das Hotel Silber ermöglichte es uns, die Geschichte nicht nur zu lesen, sondern sie förmlich zu erleben (…).“
Angehöriger des 45. Studienjahrgangs
Als Hochschulstadt mit über 6.500 Studierenden bietet Villingen-Schwenningen eine hervorragende Bildungs- und Forschungsstruktur. Die Hochschulen mit ihrem studentischen Leben prägen ein junges, modernes und multikulturelles Stadtbild.
Drei Hochschulen haben ihren Sitz im Stadtbezirk Schwenningen: die DHBW – Duale Hochschule Baden-Württemberg, die HFU – Hochschule Furtwangen University sowie die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW).
Ein gutes Miteinander von Hochschulen und Stadtverwaltung ermöglicht es, Entwicklungspotentiale gegenseitig zu nutzen und zu verstärken. Dazu standen die Hochschulen und die Stadt am heutigen Freitag in einem engen Austausch: vom Ausbau der Verkehrsinfrastruktur oder Verbesserungen für Studentisches Wohnen bis hin zu gemeinsamen Projekten mit dem Ziel, die Hochschulen für die Bürgerinnen und Bürger zu öffnen und Begegnung mit Wissenschaft zu ermöglichen.
In diesem Zuge wurden die Kanzlerin der HFU, Andrea Linke (links im Bild), der neue Rektor der DHBW, Professor Dr. Ing. Lars Meierling (2. v. l.) und der neue Präsident der HfPolBW, Matthias Zeiser (2. v. r.), von Oberbürgermeister Jürgen Roth (r.) offiziell begrüßt.
Seit Beginn des Monats Juli, also seit dem gestrigen Montag, hat die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg einen neuen Präsidenten. Matthias Zeiser, zuvor Polizeivizepräsident beim Polizeipräsidium Freiburg, ist damit Nachfolger von Martin Schatz, der sich seit längerer Zeit im Ruhestand befindet.
Herr Zeiser führte an seinem zweiten Tag auf dem Campus Villingen-Schwenningen eine kurze Begrüßungsveranstaltung durch, in der er sich den Beschäftigten auf dem Campus vorstellte.
Damit auch die Beschäftigten an den weiteren sieben Standorten der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg daran teilnehmen konnten,wurde die Begrüßungsveranstaltung online übertragen. Damit hatten alle Angehörigen gleichermaßen die Möglichkeit, ihren neuen „Chef“ erstmals etwas kennen zu lernen, zumindest zu sehen und zu hören, bevor er sicher nach und nach auch einmal jeden Standort „live“ besuchen wird.
Weitere Details zu Herrn Zeiser können auch der Pressemitteilung des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg entnommen werden.
Auch die Stadt Villingen-Schwenningen beteiligte sich im vergangenen Jahr 2023 an der Aktion STADTRDELN. Daran hat sich auch die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) beteiligt.
Aufgrund der Team-Leistung wardie HfPolBW unter den Gewinnern und so bekamen die fleißigen Radlerinnen und Radler vor wenigen Tagen Besuch eines Eiswagens aus der Region.
Insgesamt nahmen im vergangenen Jahr 60 Angehörige des Standorts Villingen-Schwenningen der HfPolBW an der Veranstaltung teil. Etwa 25 davon konnten bei der „Preisverleihung“ dabei sein, die auch eine kleine Herausforderung zu werden schien. Denn es galt ca. 130 Kugeln Eis zu vertilgen.
Aber auch diese Hürde wurde erfolgreich gemeistert – wenn auch letzlich mit Unterstützung einiger „Ersatzpersonen“.
Auch das Wetter ließ sich beim Besuch des Eiswagens nicht lumpen und belohnte die Radelnden zusätzlich, mit Temperaturen über 20°C und Sonnenschein – also bestem Eiswetter.
Man sieht also, die Teilnahme am STADTRADELN lohnt sich, ist gesund und Spaß macht es obendrein.
Auch in diesem Jahr ist das Team „Hochschule für Polizei Baden-Württemberg“ wieder am Start. Bei der am gestrigen Montag gestarteten Aktion sind bislang bereits wieder über 50 Teilnehmende registriert.
Allen Teilnehmenden sei auch an dieser Stelle viel Spaß, gutes Gelingen und eine gute, jederzeit unfallfreie Fahrt gewünscht.
Am vergangenen Mittwoch war der Historiker und Journalist Dr. Joseph Croitoru auf Einladung des Leiters der Fachgruppe Politikwissenschaft/Politische Bildung/Methodik des wissenschaftlichen Arbeitens, Andreas Beier, zu einem hochschulinternen Studium Generale auf dem Campus Villingen-Schwenningen zu Gast. Herr Dr. Croitoru forscht und schreibt seit 1992 für die deutschsprachige Presse und den Rundfunk, u. a. über den Nahostkonflikt, die jüdische und die islamische Geschichte sowie über Fundamentalismus und Terrorismus.
„Die Hamas: Zwischen Widerstand und Terror, Herrschaft über Gaza und Krieg gegen Israel.“
Thema des Vortrages von Dr. Croitoru
Mit zahlreichen Daten, aktuellen Fotos, unter anderem von den Facebock-Accounts unterschiedlicher Hamas-Organisationen und Darstellungen, erläuterte er detailreich die Historie, die Hintergründe und Ursachen sowie die aktuelle Entwicklung in der Hamas und der Region im Nahen Osten. Herr Dr. Croitoru verdeutlichte die Relevanz des Internets für das Agieren und den Kampf der Hamas, Bilder aus den von der Hamas gegrabenen Tunneln in den Gazastreifen zeigten den Transport von Waffen oder von Tieren, die für die Ernährung der dortigen Bevölkerung sind.
Als sich 1987 die palästinensischen Anhänger der ägyptischen Muslimbruderschaft im Gazastreifen in „Islamische Widerstandsbewegung“ (arabisches Akronym: Hamas) umbenannten, verfolgten sie vor allem zwei Ziele: Den Staat Israel durch einen bewaffneten „Heiligen Krieg“ zu vernichten und die Führung des palästinensischen Volkes zu übernehmen. Die einzelnen Entwicklungsphasen bis zum am 7. Oktober 2023 großangelegten brutalen Terrorangriff auf das israelische Grenzgebiet, wurden durch Dr. Croitoru akribisch nachgezeichnet. Sein im März veröffentlichtes Buch trägt den Titel „Die Hamas. Herrschaft über Gaza, Krieg gegen Israel“, aus diesem las er während seines Vortrages auch zwei kurze Abschnitte vor.
Nach dem Vortragsende wurden noch über 30 Minuten lang Fragen aus dem fast vollständig besetzten Lehrsaal Z 5.12 und dem ZOOM-Webinar durch Dr. Croitoru beantwortet. Neben der persönlichen Anwesenheit im Lehrsaal konnten die Angehörigen der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) die Veranstaltung vor den Monitoren im Webinar auch verfolgen, so dass über 300 Angehörige beim Studium Generale dabei waren. Für den reibungslosen Ablauf im ZOOM-Webinar sorgten Herr Daniel Lattner (vom Präsidialstab Technik), der zur Vorbereitung und Freischaltung der rund 180 Online-Anmeldungen bereits Tage zuvor aktiv war, sowie die Polizeioberkommissaranwärter Matthis Lernhart und Luca Kuzma vom 45. Studienjahrgang, die die Fragen der Webinar-Teilnehmenden sondierten und im Lehrsaal stellten.
Andreas Beier (Fakultät IV)
Ein Beitrag von Andreas Beier, Fakultät IV
Mit einigen Ländern wie Spanien, Großbritannien, der Schweiz, Österreich und Frankreich unterhält die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) langjährige Kooperationen und wechselseitige Austauschprogramme. Den notwenigen Zugang zu einem „neuen“ Land zu erhalten, erweist sich in der Praxis teilweise als problematisch. Viele Anfragen Anfrage des Akademischen Auslandsamtes bleiben leider schlichtweg unbeantwortet.
Umso erfreulicher war die erfolgreiche Internationalisierungsbestrebung mit Estland. Denn hier zeigte sich wieder einmal, wie wertvoll sich das Netzwerk der International Police Association (IPA) darstellt, in dem sich auch Polizeihauptkommissar Christian Lehberger als Beisitzer der Hochschule im Vorstand der Verbindungsstelle Villingen-Schwenningen befindet. Denn über die IPA-Wege konnte sehr unkompliziert eine Videokonferenz mit dem Präsidenten der IPA Estland Uno Laas und dem Leiter des International Office der Estonian Academy of Security Sciences (EASS) Mihkel Miller durchgeführt werden. Im Ergebnis waren sich alle über die Erfolgsaussichten einer Kooperation zwischen Baden-Württemberg und Estland einig. So wurde Christian Lehberger, der auch das Akademische Auslandsamt der HfPolBW leitet, zu einem Sondierungsbesuch nach Estland eingeladen, um die Möglichkeiten für künftige Kooperationen zu erkunden. Im Juni 2024 flog Christian Lehberger daher nach Estland. Er konnte sich für mehrere Tage Eindrücke vom Land und der estnischen Polizei verschaffen.
Für eine Kooperation der HfPolBW mit der estnischen Polizei sprechen nicht nur die bestehenden bilateralen Beziehungen, die eng und freundschaftlich geprägt sind. Auch der politische Dialog stellt sich vertrauensvoll und intensiv dar. Deutschland und Estland feierten im Jahr 2021 den 100. Jahrestag ihrer diplomatischen Beziehungen und den 30. Jahrestag der Wiederherstellung dieser Beziehungen. „Was mir sofort aufgefallen ist, ist die freundliche und offene Art der Kolleginnen und Kollegen, die ich auf meiner Estlandreise kennenlernen durfte“, so Christian Lehberger. „Es ist nicht selbstverständlich, dass man sich so herzlich und intensiv die Zeit nimmt, um einem ausländischen Vertreter seinen Arbeitsbereich vorzustellen. Und das in Anbetracht der gegenwärtigen stets präsenten Gefährdung durch den „Nachbarn“, der sich nur wenige Meter entfernt auf der anderen Uferseite der Narwa befindet.“
Eine besondere Stellung nimmt Estland seit Beginn des Ukrainekrieges als direkter Anrainerstaat zu Russland ein. Die Narva bildet die Grenzlinie zwischen Estland und Russland. Der Fluss markiert zugleich die östliche Außengrenze von EU und Nato. So stand auch die Border Guard Station in der Grenzstadt Narwa auf dem Besuchsprogramm, die für die Überwachung der Außengrenze mit u. a. 17 Booten zuständig ist.
Insbesondere die innovative und technisch hochentwickelte Polizei Estlands kann aus Sicht des Akademischen Auslandsamtes für die Polizei Baden-Württemberg ein Vorbild sein. So gewann die Estonian Police and Border Guard Board (PPA) beispielsweise bereits den Preis für die „best innovative technical solution at the Europol Excellence Awards in Innovation“.
Beeindruckt zeigt sich Christian Lehberger auch von der Sisekaitseakadeemia (EASS) in der Hauptstadt Tallinn, die für die Ausbildung estnischer Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten aber auch Gefängniswärterinnen und Gefängniswärter verantwortlich ist und eine herausragende bauliche und technische Umgebung hierfür bietet. Beispielsweise verfügt die Akademie über einen Gefängnistrakt als Übungsumgebung.
In zahlreichen Besprechungen und Einzelgesprächen wurden Möglichkeiten für Kooperationen angedacht. Bereits während der Rückfahrt aus Narwa konnte das Akademische Auslandsamt eine Studierende der HfPolBW erfolgreich nach Estland vermitteln. Die Planungen für zehn weitere Auslandshospitationen in Estland durch Studierende der HfPolBW wurden bereits aufgenommen.
Nachfolgend einige Eindrücke des Aufenthalts:
Hintergrund:
„Die internationale Ausrichtung deutscher Hochschulen ist wichtiger denn je“. Mit diesem Zitat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eröffnete der Leiter des Akademischen Auslandsamtes, Christian Lehberger, die Informationsveranstaltung für die ca. 600 Angehörigen des 46. Studienjahrgangs an der HfPolBW zum Thema Auslandshospitationen im November 2023. „Eine unvergessliche Chance“, „einmalige Erlebnisse“, „den Tellerrand überblicken“, das sind nur wenige Rückmeldungen von Erfahrungen ehemaliger Studierender, die eine Auslandshospitation an der HfPolBW wahrgenommen haben. Diese Möglichkeit bietet sich den Studierenden im vierten (fachpraktischen) Semester, in dem sie grundsätzlich für die Dauer von bis zu drei Wochen eine polizeiliche Einrichtung im Ausland besuchen können. Das Akademische Auslandsamt der Hochschule unterstützt die Studierenden bei diesen Ambitionen.
Das Wahlmodul „Vermisstenfälle – von der Anzeigenaufnahme bis zu konkreten Suchmaßnahmen“ wird aktuell unter Leitung der Fakultät I, Einsatzwissenschaften, durch die Dozierenden Tanja Kolberg und Marco Naskowski für den 45. Studienjahrgang und den 2. Erfahrungsbasierten Studienjahrgang angeboten.
Es beinhaltet neben der Beantwortung von rechtlichen Fragestellungen, der praktischen Fallbearbeitung bei Suchmaßnahmen und der Betrachtung einsatztaktischer Aspekte auch praxisbezogene Elemente, wie den Einsatz von polizeieigenen Personenspürhunden sowie von Flächensuchhunden der Rettungsorganisationen oder den technischen Einsatzmöglichkeiten des Polizeihubschraubers und von Drohnen.
Aufgrund des Interesses der Studierenden der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) und der Relevanz des Themas fand in dieser Woche die Vorstellung der Personenspürhunde des Polizeipräsidiums Einsatz und der Flächensuchhunde der Landesarbeitsgemeinschaft der Rettungshundestaffeln im Rahmen eines „Studium Generale“ statt.
Im ersten Teil der Veranstaltung stellte eine Kollegin vom Trainings- und Kompetenzzentrum der Polizeihundeführer des Polizeipräsidiums Einsatz die Einsatzmöglichkeiten der seit 2016 bei der Polizei eingeführten Personenspürhunde (Mantrailer-Hunde) vor. Sie erläuterte die Anforderungswege und zeigte die Möglichkeiten und Grenzen bei der Suche nach Vermissten oder Straftäterinnen und Straftätern auf. Begleitet wurde sie von ihrem Personenspürhund „Leo“ sowie einer weiteren Kollegin mit deren Mantrailer-Hund „Ayumi“.
Im zweiten Teil stellte der Leiter der Malteser Rettungshundestaffel Bereich Schwäbisch Gmünd und der DRK Fachberater Rettungshunde, die Landesarbeitsgemeinschaft Rettungshunde Baden-Württemberg (LAGRH BW) vor.
Baden-Württemberg ist das einzige Bundesland, welches die Kapazitäten der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer mit Rettungshundestaffeln in einem Verband zusammengeschlossen hat.
Hierbei werden speziell ausgebildete und geprüfte Hunde mit deren Hundeführern zur Suche und zur Durchführung von Erster Hilfe bzw. sanitätsdienstlicher Versorgung eingesetzt.
Zum Repertoire des Landesverbands Rettungshunde zählen Flächensuchhunde und Trümmerhunde, Mantrailer sowie Lawinen- und Wassersuchhunde, welche kostenlos zur Unterstützung von Sucheinsätzen der Polizei in definierten Gebieten wie z. B. Wald, Flure, Steinbrüche, Seen etc. angefordert werden können. Auch schlechte Witterung wie Nebel oder Schnee sind für den Einsatz der Rettungshunde kein Ausschlusskriterium.
So benötigt ein Rettungsteam für die Absuche einer Fläche von 20.000 qm, was einer Fläche von ca. fünf Fußballfeldern entspricht, lediglich 20 Minuten. Zum Vergleich: Eine menschliche Suchkette müsste für die gleiche Leistung mindestens 50 Einsatzkräfte umfassen.
Die Referentinnen und Referenten zeigten die optimale Verknüpfung der polizeilichen Personenspürhunde und die der ehrenamtlichen Flächensuchhunde der Rettungshundestaffeln bei polizeilichen Suchmaßnahmen auf und erläuterten diese an praktischen, aktuellen Fällen. Hierbei machten Sie das Angebot – das eindeutig als Appell verstanden werden durfte – diese Einheiten auch im niederschwelligen Bereich, mit der Bitte der frühzeitigen Verständigung, angefordert werden können.
Die betreuende Fachgruppe Einsatzwissenschaften freute sich bei über 250 Zuhörerinnen und Zuhörern über voll besetzte Ränge. Zahlreiche Studierende haben nach ihren Vorlesungen den Weg in den Vortrag gefunden und großes Interesse durch viele Fragen an die Referierenden gezeigt.
Auch nach Ende des Vortrages fand noch ein reger Austausch zwischen den Studierenden und den Referierenden statt, welche für zahlreiche weitere Fragen Reden und Antwort standen.
Die HfPolBW bedankt sich bei den Referierenden für ihr Engagement.
Die Polizei Baden-Württemberg trauert um einen Kollegen des Polizeipräsidiums Mannheim, der in Folge eines unfassbaren Attentats am Freitag, 31.05.2024, mitten aus dem Leben gerissen wurde.
Genau eine Woche nach der Tat, am Freitag, 07.06.2024, fand um 11:34 Uhr eine Schweigeminute zu Ehren und zum Gedenken des geschätzten Kollegen statt.
Auch die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) beteiligte sich an allen Hochschulstandorten daran.
Am zentralen Studienstandort, dem Campus in Villingen-Schwenningen versammelten sich mehrere Hundert Beschäftigte, Dozierende und Studierende vor dem Zentralgebäude, bei den auf Halbmast wehenden Flaggen zur Gedenkminute. Der Vizepräsident der Hochschule, Jürgen von Massenbach-Bardt, sprach einleitend einige kurze aber sehr bewegende Worte an die Versammelten.
Hierbei ging er auch darauf ein, dass das nach der grausamen Tat erhoffte Wunder der Genesung des Kollegen leider ausgeblieben ist. „Die Polizei, wir, verlieren einen sehr geschätzten Kollegen, für den das Leben noch so viel bereit hielt“, so Herr von Massenbach-Bardt weiter.
Nach der Schweigeminute erging an die Anwesenden abschließend der Wunsch, dass sie immer gesund nach Hause kommen und auf sich aufpassen sollen.
Auch an den fünf Ausbildungsstandorten wurde in gemeinsamen Aktionen des Kollegen gedacht.
Beim Institut für Ausbildung in Biberach wurden alle am Standort Anwesenden eingeladen, sich auf dem Platz vor dem Lehrsaalgebäude einzufinden. Die Klassen der Polizeiausbildung wurden von ihren Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern begleitet. Neben den Angehörigen der Polizeischule versammelten sich auf dem zentralen Platz auch die am Standort befindlichen Angehörigen des Instituts für Ausbildung und Training, der Sportbildungsstätte und des Institutsbereichs Einsatztraining. Es nahmen rund 350 Personen teil.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Leiter des Institutsbereichs Ausbildung Biberach, Kriminaldirektor Christoph Moosmann folgte die gemeinsame Schweigeminute. Im Anschluss teilte der zuständige Polizeiseelsorger Erich Schäfer einen gedanklichen Impuls in diesem traurigen Moment mit allen Anwesenden.
Die ca. 100 Angehörigen des Institutsbereichs Ausbildung Bruchsal führten die Schweigeminute mit Ihren Auszubildenden sowie den Lehrkräften und den Beschäftigten der Organisationsbereiche zusammen mit der Bereitschaftspolizeidirektion Bruchsal auf dem Gelände des Polizeipräsidiums Einsatz durch. Der Institutsbereich Ausbildung Bruchsal befindet sich als einziger Ausbildungsstandort zusammen mit einer Organisationseinheit des Polizeipräsidiums Einsatz an einem Standort.
In Herrenberg wurde die Schweigeminute gemeinsam durch die Beschäftigten des Institutsbereichs Personalgewinnung und des Polizeiärztlichen Dienstes sowie des Institutsbereichs Ausbildung Herrenberg außerhalb des Areals begangen. Rund 350 Menschen bildeten ein „Band der Trauer und Verbundenheit“. Sie stellten sich von der Pforte des Ausbildungsstandorts Herrenberg bis zu den Stadtwerken Herrenberg entlang des dortigen Radwegs auf. Hierdurch wurde der Trauer und Betroffenheit ein besonderer Ausdruck verliehen, aber auch für alle wahrnehmbar die innere Verbundenheit und der Zusammenhalt der Polizei aufgezeigt. Gleichzeitig wurde ein symbolisches Band gebildet, das die Polizei mit den Menschen in unserem Land verbindet. Entlang der Menschenkette wurden Papierbanner hochgehalten.
Am nördlichsten Standort in Wertheim wurden die Auszubildenden, die sich mit Ihren Lehrkräften und den Angehörigen der Organisation und Verwaltung auf dem Standortgelände versammelten durch weitere externe Führungskräfte ergänzt, die sich derzeit zu einer Tagung beim Institutsbereich Ausbildung Wertheim aufhalten. Insgesamt nahmen rund 230 Menschen an der Gedenkminute teil.
In Lahr versammelten sich rund 335 Kolleginnen und Kollegen auf dem Hallenvorplatz des Ausbildungsstandorts. Der stellvertretende Standortleiter, Polizeioberrat Maik Schmid begrüßte die Versammelten mit kurzen einleitenden Worten.
Das Institut für Fortbildung in Böblingen führte die Gedenkminute mit seinen Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmern sowie den Angehörigen der ebenfalls auf dem Gelände stationierten Bundespolizeidirektion Stuttgart und den Angehörigen des Landespolizeiorchesters durch. Insgesamt rund 300 Personen gedachten hier dem getöteten Kollegen.
Angesichts der Trauer und Fassungslosigkeit fällt es schwer, zur Tagesordnung und dem Alltag zurückzukehren. Die Angehörigen der HfPolBW wünschen sich, dass alle sichtbaren und unsichtbaren Aktionen und die Verbundenheit insbesondere für alle Angehörige, Freunde, Bekannte, Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter sowie insbesondere auch für die Kolleginnen und Kollegen des Polizeipräsidiums Mannheim ein Mosaiksteinchen dafür sind, um ihre Trauer bewältigen zu können.
Nachfolgend einige Impressionen aus den einzelnen Standorten:
Es ist 18 Uhr am 18. April diesen Jahres – das Audimax der Hochschule für Polizei (HfPolBW) war gut besucht und auch im Livestream waren viele Interessierte zugeschaltet. Insgesamt über 250 Personen, hauptsächlich Studierende verfolgten die Podiumsdiskussion zum Thema
„Führung reloaded – den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gewachsen sein“.
Vor Ort warteten gleich vier spannende Führungspersönlichkeiten, um von ihren Führungserfahrungen, Herausforderungen und dem eigenen Führungsverständnis zu sprechen sowie sich den Fragen des Plenums, auch aus dem Chat, zu stellen.
Mit der ehemaligen Ärztin und Vorständin, Frau Dr. Martini, sowie dem Bäckermeister und Geschäftsführer Wolfgang Pfeile aus Freiburg konnten zwei hochkarätige Vertretungen aus der Wirtschaft gewonnen werden. Durch einen Revierleiter, Polizeidirektor Peter Albrecht, und eine Dienstgruppenleiterin, Polizeihauptkommissarin Jasmin Schenk, wurden Erfahrungen aus der polizeilichen Praxis eingebracht.
Moderiert von Polizeidirektorin Caroline Wedler-Krebs und Psychologierat Joachim Albrecht, beide angehörig der Fachgruppe Führungswissenschaften an der HfPolBW, ging es nicht nur um die jeweilige Führungsphilosophie und das eigene Selbstverständnis, sondern es wurden auch die heißen Eisen angepackt und der Elefant im Raum ausgesprochen. Das waren dann besonders spannende Momente – denn wie geht man damit um, wenn einem nach dem Masterstudiengang und der Übernahme einer Führungsfunktion im mittleren Management die notwendige Akzeptanz erst einmal nicht entgegengebracht wird? Vielmehr es zu bewussten Provokationen und Infragestellung der Führungsrolle kommt. Wie gelingt es, sich schnell in fremde Aufgabenfelder einzuarbeiten und wie kann mit Mitarbeitenden umgegangen werden, die innerlich gekündigt haben?
Eine der Kernbotschaften, die vielfach von den Podiumsgästen aus allen Bereichen bestätigt wurde, ist, dass es wichtig ist, als Führungsperson (wie auch als Polizistin oder Polizist) ein Menschenfreund zu sein. Ziel muss es sein, mit den Mitarbeitenden ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben, und deren individuelle Bedürfnisse, Befindlichkeiten und die aktuelle Lebenssituation zu kennen.
Viele dienstliche Probleme haben ihre Ursache im Privaten. Nah dran zu sein an den Menschen, auch Interesse an privaten belastenden Zeiten, wie Erziehungs- oder Pflegephasen zu zeigen, bringt den Mitarbeitenden Wertschätzung entgegen. Die Probleme anzusprechen und gemeinsam nach Wegen zu suchen, das verbindet und macht deutlich, dass die Führungskraft zwar auch für die Aufgabenerledigung und das Erreichen von Zielen sorgen, aber eben auch für die ihr anvertrauten Menschen da sein muss. Jeder Mensch kann eine schwere Zeit durchleben. Mitarbeitende, mit denen ein Tal, eine schwere Zeit durchstanden wurde, sind danach viel zuverlässiger, leistungsfähiger und motivierter. Nicht jede Person kann zurückgewonnen werden, aber jeder Mensch ist es wert, dass um ihn gekämpft wird.
Vorbild zu sein, sich seiner Rolle bewusst zu sein und sich gut zu vernetzen von Anfang an, waren weitere wichtige Botschaften. Wer mehr Kontakte hat, findet sich im täglichen Doing besser zurecht. Zu wissen, mit wem mal ein klärendes Gespräch möglich ist, oder Hilfe erfragt werden kann, das kann in den schwierigen Momenten, die der Führungsalltag auch bereithält, immens wertvoll sein.
Zum Abschluss des Abends, der pünktlich um 20 Uhr für die Großveranstaltung endete, wurden die Gäste gebeten, diesen Satzanfang zu beenden: „Ich hätte mich in der Führungsaufgabe leichter getan, wenn ich früher gewusst hätte…“. Auf kurzweilige Art und Weise wurden so der Zuhörerschaft noch einige zentrale Take-Home Messages präsentiert, die auch in der im Anschluss durchgeführten Evaluation der Veranstaltung als positiver Impuls bewertet wurden.
In Einzelgesprächen wurde der Abend im Hörsaal noch etwas verlängert, bevor auch die Podiumsgäste den Heimweg antraten mit dem Resümee, dass auch die Gäste voneinander profitiert haben und den gemeinsamen Abend als Bereicherung empfunden haben.
Durch den Einsatz des Technikteams konnte die Veranstaltung nicht nur im Livestream angeboten werden, sondern wurde auch direkt professionell als Aufzeichnung und als Podcast geschnitten. So können die Inhalte der Podiumsdiskussion in Ausschnitten auch weiterhin in Vorlesungen und Veranstaltungen eingesetzt und Interessierten zur Verfügung gestellt werden.
Ein Beitrag von Polizeidirektorin Caroline Wedler-Krebs, Fakultät I – Fachgruppe Führungswissenschaften