Seit Mittwoch, 13. November, bis Donnerstag, dem 5. Dezember 2024 befindet sich eine Ausstellung des Fotografen Rafael Herlich zum Thema „Gesicht zeigen gegen Rassismus und Antisemitismus, für mehr Miteinander“ im Zentralgebäude auf dem Campus Villingen-Schwenningen der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg.
Rafael Herlich wurde 1954 in Tel Aviv geboren und lebt seit 1975 in Frankfurt am Main. Bisher veröffentlichte er sechs Bildbände, unter anderen über Jüdisches Leben in Deutschland von heute. In seiner neuesten Ausstellung zeigt er aussagekräftige Portraits, auf denen Frauen, Männer und Kinder zu sehen sind, die frei von Vorurteilen, ihren persönlichen Beitrag für ein harmonisches gesellschaftliches Zusammenleben leisten, obwohl sie in ihren eigenen Lebenswelten Diskriminierung erfahren.
„Durch meine Arbeit möchte ich zeigen, dass Juden, Christen, Muslime sich gleichermaßen gegen den Hass stellen und zeigen: Gemeinsam sind wir stark“
Mit diesem Zitat möchte Herr Herlich eine Botschaft des Friedens senden.
Der an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg für Polizeigeschichte zuständige Dozent Andreas Beier von der Sozialwissenschaftlichen Fakultät erläutert zudem:
„Die Ausstellung kann in unruhiger werdenden Zeiten, in denen Sorgen, Nöte und Ängste der Menschen größer werden, auch dazu dienen, dass innegehalten werden kann, um Positives zu erkennen, so wie die Menschen auf den Portraits zeigen.“
Herr Beier ergänzt, dass sich „die gesellschaftliche Radikalisierung gegen Andersdenkende oder Minderheiten in vielen Bereichen intensiviert hat und der Polizei in ihrer Funktion als Mittler zwischen Staat und Gesellschaft eine wichtige Aufgabe zukommt, um die Schutzfunktion des Staates gewährleisten zu können.“
Finanziert wird die Ausstellungspräsentation von Herrn Rechtsanwalt Dr. Nikolaus Hensel aus Frankfurt am Main. Die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg freut sich, dass sie die Ausstellung von Herrn Herlich präsentieren darf.
Am Dienstag, dem 3. Dezember 2024, 18:30 bis 20 Uhr, wird auch der Öffentlichkeit in Villingen-Schwenningen die Möglichkeit gegeben, die Ausstellung zu besichtigen.
Villingen-Schwenningen – Dr. Susanne Scheller war 22 Jahre Professorin an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW). Zum 1. Oktober 2024 tritt sie in den wohlverdienten Ruhestand ein.
Schwerpunkt ihrer Lehrtätigkeit war das materielle Strafrecht. Vielen Studierenden seit dem 23. Studienjahrgang sind ihre Lernkarten im Strafrecht in guter Erinnerung, die sie jeweils den gesamten Studienjahrgängen für die Prüfungsvorbereitung zur Verfügung stellte. Diese sollen weiter auf der Lernplattform zur Verfügung stehen – so die heutigen Überlegungen mit Herrn Präsident Zeiser. Auch als Professorin „a.D.“ ist Dr. Scheller weiterhin in gewissem Umfang für die Hochschule tätig und für Studierende, Kollegen, und Angehörige der Polizei unter ihrer gewohnten E-Mailadresse (susannescheller@hfpol-bw.de) erreichbar.
Nach einem Studienaufenthalt in den USA studierte Dr. Scheller Jura in Freiburg und Genf mit Schwerpunkten im internationalen Recht. Anschließend promovierte sie am Freiburger Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht über die Zusammenarbeit europäischer Polizeibehörden. Dieser Polizeibezug, eine während der Assistentenzeit entdeckte Leidenschaft für die Lehre sowie die persönliche Entscheidung, Strafrecht auf der Seite der Strafverfolgungsbehörden zu betreiben, führten 2002 nach Referendarzeit und Anwaltstätigkeit zu einem Ruf auf eine Professur für Strafrecht an die Hochschule für Polizei Villingen-Schwenningen.
Als Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule von 2007-2015 hat sich Dr. Susanne Scheller insbesondere für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eingesetzt.
Ihr ist es ganz maßgeblich zu verdanken, dass die, weit über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus, viel beachtete und sehr anerkannte Kindertagesstätte „Campus Minimus“ im Jahr 2010 auf dem Gelände der Hochschule eingerichtet wurde. Es war seinerzeit bundesweit die erste und einzige Kindertagesstätte in einer Hochschule für Polizei und hat das Bild des Campus der Hochschule nachhaltig geprägt. Erst 2023 hat die Stadt Villingen-Schwenningen, welche die Kita 2010 zunächst mit begrenztem Budget realisieren musste, einen mehrstelligen Millionenbetrag für den Ausbau der Kita investiert. 2010 flossen damals auch private Spenden von GdP, DPolG, BdK, Master- und Bachelor-Jahrgängen in die Ausstattung. Dr. Scheller ist damals selbst mit der Malerrolle auf der Leiter gestanden.
Hochschulintern haben die Kitakinder spätestens durch ihre Teilnahme am 24-h-Spendenlauf der Hochschule die Herzen aller „im Sturm erobert“.
Das gesamte Konzept der heute zertifizierten „Familienfreundlichen Hochschule“ mit familienfreundlicher Studiengruppe, Wohnen mit Kind auf dem Campus und Kita wurden von Dr. Scheller entwickelt und bereits 2008 mit Unterstützung des damaligen Rektors der Hochschule, Prof. Alexander Pick dem Kuratorium unter Leitung des damaligen Landespolizeipräsidenten Dr. Hetger vorgestellt. Ganz im Sinne der von Dr. Scheller beabsichtigen „Gleichstellung“ haben sowohl weibliche als auch männliche Studierende sowie Mitarbeitende der Hochschule dieses Angebot genutzt. An der Umsetzung arbeitete sie unermüdlich, zielstrebig und engagiert zum Wohle der Studierenden, Dozierenden und letztlich der gesamten Hochschule, welche ihr dafür noch heute sehr zu Dank verpflichtet ist.
Zu ihrem Abschied aus dem aktiven Dienst befragt, bringt Professorin Dr. Scheller zunächst ihre Dankbarkeit zum Ausdruck und ihren Respekt für den schwierigen Polizeiberuf und alle ihre Studierenden, die diesen Weg gewählt haben, um sich für die Sicherheit in unserer Gesellschaft einsetzen. Eine hohe Qualität dieses Hochschulstudiums, welches sich konsequent an den Ermittlungsaufgaben orientiert, hält sie für sehr wichtig.
Ihre aufregendsten Erlebnisse im Dienst hatte Dr. Scheller bei ihrem Praxissemester 2013 in Großbritannien, nach dessen Abschluss sie zahlreiche Studierende in Praxis- und Forschungsaufenthalte in ganz Großbritannien vermittelt hat. Für ihren Ruhestand freut sich die zweifache Mutter aus Freiburg auf die einfachen Dinge im Leben: Zeit mit Familie und Freunden verbringen, Spaziergänge, Radfahren. Auch wolle sie ihr großes Hobby den Tanz intensiver betreiben sagte Dr. Scheller im Rahmen ihrer Verabschiedung, die Matthias Zeiser, Präsident der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg in einer kleinen Feierstunde vornahm. Präsident Zeiser dankte ihr für ihr sehr nachhaltiges Wirken an der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen und wünschte ihr für den anstehenden Ruhestand alles Gute und viele gesunde, glückliche Jahre.
Für 930 neue Studierende begann am heutigen Montag ihr fachtheoretisches Bachelorstudium auf dem Campus Villingen-Schwenningen.
484 davon befinden sich im Studium für Direkteinsteigerinnen und Direkteinsteiger, dem verwendungsorientierten Studium. Für sie wird sich in den nächsten Monaten noch die Frage stellen, ob sie sich für die Schutzpolizei oder die Kriminalpolizei entscheiden wollen. 17 davon sind von dieser Entscheidung bereits ausgenommen. Diese haben sich bereits für den Studiengang Kriminalpolizei mit dem Schwerpunkt IT-Ermittlungen/IT-Auswertungen entschieden und werden dabei zu Kriminalpolizistinnen und Kriminalpolizisten ausgebildet.
Weitere 446 Studierende im nunmehr dritten Jahrgang des Polizeistudiums im Ausbildungsdienst, dem Studium für Aufsteigerinnen und Aufsteiger aus dem mittleren Polizeivollzugsdienst, werden in Ihrem dreisemestrigen Bachelorstudium ihr Ziel verfolgen, in eineinhalb Jahren Polizeioberkommissarin oder Polizeioberkommissar zu sein.
Für alle Bachelorstudiengänge gibt es denselben Abschluss: „Bachelor of Arts (B.A.) – Polizeivollzugsdienst/Police Service“, der einhergeht mit der Ernennung zur Oberkommissarin bzw. zum Oberkommissar.
Präsident Matthias Zeiser begrüßte die Neuankömmlinge in der gut gefüllten Sporthalle auf dem Campus Villingen-Schwenningen. Er ging auf das bevorstehende Studium mit all seinen Begleiterscheinungen ein. Er wies die Neustudierenden auch darauf hin, dass sie von der Bevölkerung als Polizistin und Polizist wahrgenommen werden und nicht primär als Studentin oder Student. Dies sollte allen auch beim Feiern in den Wohngebäuden und auf dem Campus sowie beim Parken in den Wohngebieten stets im Bewusstsein bleiben. Seinen Anspruch an die Polizei, somit auch an die Studierenden und seine Erwartungen definierte er abschließend: Menschlichkeit – Zuverlässigkeit -Leistungsstärke.
Als Vertreterin des Dienstherrn sprach anschließend Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz zu den Studierenden. „Jetzt kommt etwas anderes.“ Diese Worte hatte sie am Wochenende in einem Ladengeschäft entdeckt, in welchem der Besitzer wohl auf eine Veränderung hinweisen wollte. So geht es heute auch den neuen Studienjahrgängen.
Orientiert an einem Zitat von Willy Brandt „Die Zukunft wird nicht von denen gemeistert, die an der Vergangenheit kleben.“ zeigte sie die Veränderungsprozesse in der Polizei Baden-Württemberg auf, die derzeit vollzogen werden, sei es aufgrund der vielen Neueinstellungen in den vergangenen Jahren, den Herausforderungen durch KI und Digitalisierung oder auch den stattfindenden gesellschaftlichen Veränderungen. Sie wünschte allen Studierenden, sich nicht als Konkurrenten sondern als Team zu sehen und dass sie sich später gerne an ihr Studium zurückerinnern.
Der Oberbürgermeister der Doppelstadt Jürgen Roth sprach ebenfalls ein Grußwort an die neuen temporären Bürger Villingen-Schwenningens. Er betonte, dass Villingen-Schwenningen, abgekürzt VS, mit nunmehr rund 6.500 Studierenden eine echte Hochschulstadt sei. Daneben sei VS auch eine Sportstadt mit fünf Bundesligisten in unterschiedlichsten Sportarten, das Aushängeschild hierbei sind sicherlich die Wild Wings im Eishockey. Er ging auch darauf ein, dass Schwenningen eine Stadt der Migration sei. Rund 52 % der Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund, Angehörige aus insgesamt 117 Nationen leben hier zusammen. Er betonte, dass die Studierenden als Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte Garant für den Rechtsstaat seien und die Freiheitlich Demokratischen Grundordnung verteidigen.
Präsident Matthias Zeiser beendete die Veranstaltung mit einem Appell an die Studierenden: „Behalten Sie Ihre Neugier.“ Er warb jetzt schon zur Teilnahme an der Evaluation des Studiums, damit dieses ständig optimiert werden kann. Abschließend bedankte er sich auch beim Team hinter dem Team, das notwendig ist, damit alle Abläufe gut funktionieren.
Am heutigen Donnerstag, 26. September 2024, fand in der Sporthalle des Campus Villingen-Schwenningen die Verabschiedung des 2. Studienjahrgangs im Polizeistudium im Ausbildungsdienst – Schutzpolizei statt. Der Studiengang wird auch als erfahrungsbasierter Studiengang bezeichnet. In ihm studieren Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte, die bereits ihre Ausbildung zum mittleren Polizeivollzgsdienst absolviert und eine geraume Zeit Praxiserfahrung gesammelt haben.
Insgesamt 464 Absolvierende, davon 134 Frauen und 330 Männer, durften heute ihre Zeugnisse empfangen und wurden von einer Vertretung ihrer künftigen Dienststelle oder Einrichtung der Polizei zur Polizeioberkommissarin oder zum Polizeioberkommissar ernannt.
Zunächst begann der Morgen mit der feierlichen Verabschiedungsveranstaltung. Das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg unter Leitung von Prof. Stefan Halder eröffnete die Veranstaltung mit der Symphonic Ouverture von James Barnes. Der Präsident der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg Matthias Zeiser begrüßte die Anwesenden aus Politik, Justiz, dem angrenzenden Ausland und der Polizei sowie natürlich auch die weiteren anwesenden Vertretungen bestimmter Partner der Hochschule und die Angehörigen der Studierenden. Die Sporthalle war wieder einmal gut gefüllt.
„Bildung ist der Kitt,der alles zusammenhält“
Präsident Matthias Zeiser ging unter anderem auch darauf ein, dass Bildung der Kitt ist, der alles zusammenhält. Er appelierte auch,den Kontakt zur Hochschule für Polizei nicht abreißen zu lassen, begleitet diese doch alle Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten auch weiterhin mit den Fortbildungen auf ihrem weiteren Berufsweg.
Aus dem Ministerium des Inneren,für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg sprach Landeskriminaldirektorin Sandra Zarges die Ansprache des Dienstherrn an den Studienjahrgang. Sie ging in ihrer Ansprache auf verschiedene Facetten ein, die der Polizeiberuf beinhaltet und mit sich bringt. „Der Polizeiberuf ist fordernd und sehr belastend aber auch sehr bereichernd.“ war eine der Kernaussagen Ihrer Ansprache.
Mit Jazz Suite, Ballad und Samba unterhielt anschließend das Landespolizeiorchester die Anwesenden ein weiteres mal, ehe der Vertreter des Allgemeinen Studierendenausschusses einige Anekdoten aus der Vergangenheit und Gegenwart darstellte und einen Blick in die Zukunft richtete. Diese Inhalte behandelten natürlich schwerpunktmäßig Erfahrungen rund um das nun zurückliegende Studium.
Nach dem weiteren Musikstück „A Swabian in New York“ des Komponisten Fynn Müller standen noch Ehrungen und Auszeichnungen an. Der Vertreter des Allgemeinen Studierendenausschusses bekam ein Buchgeschenk für seine Tätigkeit, für die Jahrgangsbeste stiftete der Hochschulförderverein PRO HfPol e. V. einen Geldpreis, der gemeinsam von Präsident Matthias Zeiser und dem 2. Vorsitzenden des Fördervereins Frank Faras an die Jahrgangsbeste überreicht wurde.
Mit der Nationalhymne sorgte das Landespolizeiorchester für den Schlusspunkt einer wiederum würdigen Verabschiedungsveranstaltung.
Am Sonntag, 15.09.2024, fand in Rottweil der TK Elevator TOWERRUN 2024 statt. Über 1.250 Läuferinnen und Läufer stellten sich der Herausforderung und erklommen die 1.390 Stufen und 232 Höhenmeter des Rottweiler Testturms – und das im Optimalfall ziemlich schnell.
Die Polizei Baden-Württemberg war in diesem Jahr auch wieder mit am Start. Ein Team von knapp 100 Angehörigen der Polizei Baden-Württemberg trat nicht nur an, um die Polizei zu repräsentieren, sondern auch um aktiv für Nachwuchs zu werben. Daher waren sie auch mit dem entsprechenden Laufshirt mit der Aufschrift „laufend Nachwuchs gesucht“ unterwegs.
Alle polizeilichen Athletinnen und Athleten konnten den Turm bezwingen und sich mit einer unvergleichlichen Aussicht belohnen.
Doch das Polizeiteam war nicht einfach nur dabei, die Kolleginnen und Kollegen lieferten durchweg gute und teils sogar sehr gute Leistungen ab. So blieben gleich sechs Kollegen unter der 10-Minuten-Marke und vier Kolleginnen benötigten weniger als 13 Minuten für den Aufstieg.
Herausragend war hierbei die Leistung von Matthias Syska vom Institutsbereich Ausbildung Wertheim der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg. Mit einer Zeit von 8:11 Minuten war er nicht nur der Zeitschnellste der Polizeiwertung, sondern reihte sich auf Platz acht der Gesamtwertung ein.
Zum Vergleich: Der schnellste „Profiläufer“ der Kategorie Elite benötigte mit 7:07 Minuten auch „nur“ eine gute Minute weniger.
Auch die Einstellungsberatung der war vor Ort. Sie kam mit den Polizeiinteressierten ins Gespräch und warb für eine Ausbildung zur Polizistin bzw. zum Polizisten.
Insgesamt handelte es sich um eine gelungene Veranstaltung, die bei den Teilnehmenden großen Zuspruch fand und einige dazu verleitete, ihre Teilnahme im kommenden Jahr zu verkünden.
Mehr zum TOWERRUN gibt es auch auf der folgenden Internetseite:
TK Elevator Towerrun | 232 Höhenmeter | 1.390 Stufen | 100 % Herausforderung
Der Jahresbericht der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg des Jahres 2023 wurde auf der Website veröffentlicht und ist abrufbar über das Navigationsmenü „HfPolBW“ => „Über uns“ => „Jahresbericht“ oder über nachfolgenden Link:
Angesehene Veranstaltung mit hohem kriminaltechnischem Know-how auf dem Campus in Villingen-Schwenningen
Bereits zum 31. Mal trafen sich in der vorletzten Septemberwoche etwa 150 Kriminaltechnikerinnen und Kriminaltechniker aus dem In- und vorwiegend dem benachbarten Ausland an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen zum renommierten viertägigen Internationalen Kriminaltechnik-Seminar (IKS).
Bei der Begrüßung der Teilnehmenden hob der Vizepräsident der Hochschule, Jürgen von Massenbach-Bardt, die Veranstaltung als „Dauerläufer“ und die traditionellste im Fortbildungsprogramm der Bildungseinrichtung hervor. Er verwies in seiner Ansprache neben dem wichtigen fachlichen Austausch auch auf die wertvollen Netzwerke, die bei dem jährlich unter der Leitung der Fachgruppe Kriminaltechnik stattfindenden Seminar geknüpft werden.
Das IKS bot auch in diesem Jahr wieder eine Vielfalt an Fachthemen rund um die Kriminaltechnik. So wurden neben zahlreichen Fällen aus der Praxis auch aktuelle Forschungsergebnisse, neue Entwicklungen sowie kriminaltechnische Methoden vorgestellt.
Erneut konnten Ermittler aus dem Department des CID der US Army (Criminal Investigation Division) als Referierende gewonnen werden. Die Special Agents stellten einen spannenden Mordfall aus dem Jahr 2001 vor, der im vergangenen Jahr anhand neu untersuchter DNA-Spuren geklärt wurde.Großes Interesse zeigte das Publikum auch bei der Vorstellung der Möglichkeiten und Grenzen eines Lügendetektors, wie er in den Vereinigten Staaten in Ermittlungsverfahren eingesetzt wird. Das Gerät, das körperliche Parameter während einer Befragung misst und aufzeichnet, wurde dem Publikum durch den Special Agent des CID im Live-Einsatz bei einem Seminarteilnehmer, der sich freiwillig dafür zur Verfügung stellte, eindrucksvoll vorgeführt.
Erstmals konnte im IKS eine aufwändige Simultan-Übersetzungsanlage eingesetzt werden, die von einer externen Spezialfirma geordert wurde. In einer eigens im Seminarraum aufgebauten Sprecherkabine übersetzten abwechselnd zwei professionelle Dolmetscherinnen simultan vom Amerikanischen ins Deutsche. Jeder Teilnehmende konnte so über ein drahtloses Kopfhörersystem die Übersetzungen ohne Zeitverzug mitverfolgen.
Kriminaldirektor Frank Huber zeigte sich bei der Verabschiedung der Teilnehmenden und Referierenden äußerst zufrieden über den Verlauf des Seminars und bedankte sich für die fruchtbaren Präsentationen mit regen sowie tiefgreifenden Diskussionen unter den Spezialistinnen und Spezialisten.
Resümierend kann aus den zahlreichen Beiträgen und Gesprächen unter den Experten aus Deutschland, Liechtenstein, Österreich, der Schweiz sowie den Vereinigten Staaten von Amerika, wieder einmal festgehalten werden, dass das IKS in der Welt der Kriminaltechnikerinnen und Kriminaltechniker nicht mehr wegzudenken ist. Man darf deshalb auf das nächstjährige Programm und die Fortführung der „Erfolgsgeschichte“ im 32. IKS gespannt sein.
Der Stifterverband und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) fördern im Jahr 2024 insgesamt 19 HochschulTandems mit jeweils bis zu 50.000 Euro. Dies erfolgt im Rahmen des Fellowships für Lehrinnovationen und Unterstützungsangebote in der digitalen Hochschullehre Baden-Württemberg. Unter den insgesamt 50 eingereichten Ideen aus ganz Baden-Württemberg hat eine Jury diese 19 Tandems zur Förderung empfohlen.
Dazu gehört auch das Projekt: „Let’s Talk!“, das durch Dr. Philip Kiernan (Fakultät IV) mit seiner Tandem-Partnerin eingereicht wurde.
Im Projekt „Let’s Talk“ wird eine Plattform entwickelt, auf der die Studierende der HfPolBW Gespräche mit einem KI-Bot auf Englisch in polizeilich relevanten Situationen führen können. Dadurch bekommen die Studierende die Gelegenheit, praxisnah in alltäglichen Situationen ihr mündliches Englisch zu üben und ihre internationalen Kompetenzen zu verbessern.
Im Wintersemester 2024 wird Dr. Philip Kiernan zusammen mit Kriminaloberkommissar Tim Krenzel aus der Fakultät II – Kriminalwissenschaften ein Wahlmodul anbieten, in dem Studierende mit der ersten Variante dieser Plattform arbeiten und sie „ausprobieren“ werden.
Die Voraussetzung für die Förderung durch den Stifterverband war, dass zwei Wissenschaftler aus zwei unterschiedlichen Bereichen zusammenarbeiten. Die Hochschultandem-Partnerin von Dr. Kiernan ist Dr. Anke Treutlein. Sie lehrt am Institut für Erziehungswissenschaft an der Universität Stuttgart. Sie wird die Plattform nutzen, um mit angehenden Lehrkräften Schülergespräche zu trainieren.
Dr. Kiernan, akademischer Mitarbeiter in der Fachgruppe Sprachen der Fakultät IV – Sozialwissenschaften an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) hat habilitiert.
Die Habilitation gilt in vielen Ländern, insbesondere im deutschsprachigen Raum, als der traditionelle Weg, um die Lehrbefähigung und oft auch die Berufungsfähigkeit für Professuren an Hochschulen zu erlangen. Sie stellt somit eine wichtige Stufe in der akademischen Karriere vieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dar. Die Habilitation ist der höchste akademische Grad, den man an einer wissenschaftlichen Hochschule erlangen kann.
Da es in der Fachgruppe Sprachen im polizeilichen Fachenglisch keine Professur gibt, konnte Dr. Kiernan dieses Vorhaben an der HfPolBW nicht umsetzen.
Aus diesem Grund hat er seine Habilitation an der Goethe Universität in Frankfurt am Main durchgeführt. Im Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften hat er das Habilitationsverfahren im Fach Archäologie und Geschichte der Römischen Provinzen durchgeführt. Seine Befähigung zu selbständiger wissenschaftlicher Lehre und Forschung hat er durch seine Habitilationsschrift mit dem Titel „Roman Cult Images“ sowie durch einen Probevortrag und wissenschaftliches Gespräch nachgewiesen, Damit wurde ihm die akademische Bezeichnung Privatdozent für das Fach Archologie und Geschichte der Römischen Provinzen verliehen. Am 4. Juli hatte PD Dr. Kiernan seine Antrittsvorlesung (siehe rechtes Bild), nach der ihm durch den Dekan der des Prof. der Klassischen Philologie Dr. Thomas Paulsen seine Habilitationsurkunde und die Verleihung des akademischen Titels übergeben wurden (linkes Bild v. l.: PD Dr. Kiernan, Prof. Dr. Paulsen)
„In meiner Habilitationsschrift untersuche ich, wie ein Bild von einer Gottheit in einem Tempel von den Römern als der Gott selbst betrachtet wurde. Diese „Idole“ waren Gegenstand von Verehrung, und in römischen Augen war der Tempel ihr Zuhause. Das Buch untersucht, wie solche Bilder entstanden sind, wie sie im Rituellen und im Alltag funktionierten, und wie und warum sie später von Christen und Barbaren in einer Art religiöser Gewalt zerstört wurden. Neben den archäologischen und historischen Quellen habe ich die „Lebendigkeit“ dieser Kultbilder zum Teil auch durch Vergleiche mit modernen Kulturen und anthropologischen Theorien erklärt.
Leider ist das Buch kaum „polizeilich“ – aber meine Antrittsvorlesung hatte den Titel „Neue Funde aus dem Forbidden Forest – das römische Heiligtum in Wareswald/Saarland“ und war ein Bericht über mein Grabungsprojekt im Saarland. Dort haben im Rahmen meines Wahlmoduls der HfPolBW auch Studenten der Polizei Baden-Württemberg zusammen mit den amerikanischen Studenten gegraben und zudem einen Raubgrabungs-Tatort besucht.“
PD Dr. Kiernan zu seiner Habilitationsschrift
Der Dekan der Fakultät IV, Prof. Dr. Knut Latscha übermittelt Dr. Kiernan seine Glückwünsche, denen sich die gesamte Hochschule auch auf diesem Weg anschließt.
Der bisherige Prodekan Prof. Dr. Kai Müller ist neuer Dekan der rechtswissenschaftlichen Fakultät III der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg. Im Rahmen einer Besprechung der Führungskräfte der Hochschule händigte Präsident Matthias Zeiser die Bestellung an Prof. Dr. Müller aus.
Rückwirkend zum 01.08.2024 ist Herr Dr. Müller damit neuer Dekan der Fakultät III – Rechtswissenschaften und auf sechs Jahre bestellt. Er tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Christoph Trurnit an, der der Hochschule als Professor weiterhin erhalten bleibt.