Der diesjährige Tag der Ausbildung findet am Sonntag, 28. April 2024 beim Institutsbereich Ausbildung Bruchsal, welcher sich auf dem Gelände der Bereitschaftspolizeidirektion Bruchsal befindet, statt.
Weitere Informationen dazu gibt es ab sofort und in den nächsten Wochen ergänzt unter:
Tag der Ausbildung
Am 25. Januar besuchte Rechtsanwältin Melanie Freiin von Neubeck die Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) auf dem Campus Villingen-Schwenningen.
Prorektorin Frau Professorin Dr. Judith Hauer hat sie auf dem Campus empfangen.
Frau von Neubeck hat im September 2023 ihr Amt als Vertrauensanwältin des Innenministeriums übernommen und steht als solche auch den Beschäftigten aller Dienststellen und Einrichtungen der Polizei des Landes zur Verfügung, damit auch allen Studierenden der HfPolBW.
An der HfPolBW hat sich eine Arbeitsgruppe etabliert, die sich mit dem Thema der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz befasst, dazu forscht und insbesondere die Aufklärung, Prävention und die notwendigen Verfahrensregelungen und Unterstützungsangebote für Betroffene voranbringen möchte. Derzeit arbeitet die Hochschule in enger Abstimmung mit der Arbeitsgruppe an einer Verfahrensregelung nach § 4 a LHG.
Die Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule hat gemeinsam mit der Hochschulleitung Rechtsanwältin von Neubeck eingeladen, um die Zusammenarbeit mit ihr auch offiziell zu starten, nachdem es bereits erste Besprechungen zwischen den Beteiligten gegeben hat. Der fachliche Austausch mit Rechtsanwältin von Neubeck wurde an diesem Vormittag in der Arbeitsgruppe mit der Hochschulleitung fortgesetzt.
Als ersten Schritt wurde vereinbart, dass auch an der Hochschule möglichst allen Mitarbeitenden, aber vor allem auch den Studierenden bekannt sein sollte, dass Rechtsanwältin von Neubeck als fachkundige und unabhängige Rechtsanwältin absolut vertraulich und kostenlos für eine Beratung zu dem Thema sexuelle Belästigung zur Verfügung steht. Hierzu sollen unter anderem auch zukünftige Studierende im Rahmen des Einführungsprogramms, aber auch im Rahmen der Vorlesungen, etwa in Führungswissenschaften, auf dieses zusätzliche Beratungsangebot hingewiesen werden.
Die Arbeitsgruppe plant daneben ein gemeinsames Studium Generale im Sommersemester 2024, das sich dieses Themas auch wissenschaftlich annehmen und Gelegenheit zum Austausch mit Rechtsanwältin von Neubeck geben soll. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.
Nähere Informationen zum Thema sowie zur Person Frau von Neubecks können Studierende der HfPolBW unter diesem Link… erhalten.
29.12.2023 | Manfred Laziok, Stellvertreter des Verwaltungsdirektors, in den Ruhestand verabschiedet
Das derzeitige Leitungsduo der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg, Prorektorin Dr. Judith Hauer und Vizepräsident Jürgen von Massenbach-Bardt verabschiedete den stellvertretenden Verwaltungschef im Rahmen eines Mitarbeiterfestes aus dem Kreise seiner zahlreich erschienenen Kolleginnen und Kollegen und dankte diesem für die jahrzehntelange, gute Zusammenarbeit und seine dem Land treu geleisteten Dienste. Aus den Händen von Verwaltungsdirektor Thomas Gegg erhielt er nun zum Jahresende die Ruhestandsurkunde des Innenministers.
Die Karriere des in Niedereschach lebenden Manfred Lazioks begann schon früh. Gleich nach dem Studium für den gehobenen Verwaltungsdienst an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Kehl begann er 1983 als junger Regierungsinspektor in der Verwaltung der damaligen Polizei-Fachhochschule seinen Dienst. Zu diesem Zeitpunkt war die Polizei-Fachhochschule selbst erst drei Jahre alt – sie wurde 1979 gegründet und war noch an ihren ersten Sitz in den historischen Klostergemäuern Maria Tann bei Unterkirnach beheimatet, bevor sie dann 1985 den neu gebauten Hochschul-Campus in der Schwenninger Sturmbühlstraße bezog. All das hat Manfred Laziok beinahe von der ersten Stunde miterlebt und als junger Pionier in verantwortlicher Position mit aufgebaut. Zunächst war er für die Personalleitung zuständig, einige Jahre später übernahm er die Leitung des Finanzbereiches und verantwortete in all seinen Dienstjahren ein Haushaltsvolumen von mehreren Hundert Millionen Euro. Bereits Anfang der 1990-er Jahre wurde er zum Stellvertreter des Verwaltungsdirektors der Hochschule bestellt. Er hat alle Ausbaustufen der Hochschule mitgemacht und der heute bekannte Gebäudekomplex in der Sturmbühlstraße ist dadurch untrennbar mit dem Namen Laziok verbunden. Im Jahr 2015 absolvierte er nach einer mehrmonatigen Hospitation beim baden-württembergischen Innenministerium den Lehrgang zum Aufstieg in den höheren Verwaltungsdienst an der Führungsakademie des Landes Baden-Württemberg, den er mit seiner Ernennung zum Regierungsrat erfolgreich abschließen konnte. 2018 durfte er nicht nur sein 40-jähriges Dienstjubiläum begehen, auch wurde er zum Regierungsdirektor befördert. Zuletzt leitete er das größte Verwaltungsreferat mit mehr als 70 Mitarbeitenden, zuständig für die Bereiche Finanzen, Immobilien sowie die Serviceeinheiten. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schätzten an ihm seine ganz besonders ausgeglichene, besonnene und ruhige Art. Sieben Rektoren und Präsidenten war er ein zuverlässiger und kompetenter Ansprechpartner. Ihm selbst war der große Gestaltungsspielraum in der Personal- und Finanzverwaltung immer eine reizvolle berufliche Aufgabe. Nun freut sich Manfred Laziok besonders auf die freie Zeit für seine Frau und Familie – er ist nicht nur zweifacher Vater sondern mittlerweile auch zweifacher Großvater und er hat noch eine hochbetagte Mutter, die regen Anteil am Familienleben nimmt. Seine zweite Liebe war die Förderung des Jugendsports. Viele Jahre war er beim Kreisjugendsportring des Schwarzwald-Baar-Kreises im Vorstand tätig. Er wandert gerne im Schwarzwald und hält sich mit dem Tischtennisspiel fit.
Prof. Dr. Knut Latscha von der Fakultät IV folgte der Einladung zur Teilnahme an der Diskussionsrunde beim Kongress für Psychiater, Neurologen und Psychotherapeuten – DGPPN in Berlin und konnte dabei den Ansatz der HfPolBW dem Podium, wie auch den teilnehmenden Zuhörenden näherbringen.
Mit dem Titel seiner Präsentation verdeutlichte Herr Dr. Latscha sowohl dem Publikum, als auch dem Podium, dass das Handlungsfeld der Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten von zwei Seiten beleuchtet werden muss.
Pro Tag werden z. B. von Revieren in unmittelbarer Umgebung von Psychiatrien im Durchschnitt ein bis zwei Einsätze mit psychisch Kranken – nicht betäubungsmittel- oder alkoholbedingt – absolviert. Aber es gibt auch hier noch einiges zu verbessern. Die Psychiatrie ist in der Überlegung, ob ein Praktikum für Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten in psychiatrischen Ein-richtungen sinnvoll wäre. Herr Dr. Latscha unterbereitete den Ansatz, dass in die Facharztausbildung der Psychiatrie ebenso ein Praktikum bei der Polizei notwendig wäre. Denn in der Gesamtschau wurde ein wenig der Eindruck erweckt, dass nur die Polizei dazu lernen müsse. Jedoch ist eine gute Zusammenarbeit nur dann gewinnbringend, wenn beide Seiten wissen, was der jeweils andere leis-ten muss. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass nun von einer Arbeitsgruppe der DGPPN Handlungsfelder in der Zusammenarbeit Psychiatrie und Polizei definiert werden sollen.
Der diesjährige Kongress der „Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V.“ (DGPPN) fand vom 29.11. bis 02.12.2023 in Berlin statt. Hierbei handelt es sich um einen der europaweit größten Kongresse der Psychiater, Neurologen und Psychotherapeuten mit ca. 9.000 Teilnehmenden aus ganz Europa. Im Rahmen dieses Formats fand eine Podiumsdiskussion mit einleitenden Impulsreferaten zum Thema „Polizei und Psychiatrie: Polizeieinsätze mit Personen mit psychischen Erkrankungen und Polizeischulungen“ unter dem Topic „Psychiatrie und Gesellschaft“ statt.
Das Podium war hochrangig besetzt, u.a. mit den beiden Vorsitzenden der DGPPN, Prof. Dr. Meyer-Lindenberg vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) Mannheim und Prof. Dr. Heinz von der Charité Berlin, die sich diesem Thema persönlich widmeten. Ebenfalls anwesend waren der Vorsitzende des Bundesverbandes der Angehörigen psychisch Kranker, Dr. Hannig, der Vorsitzende des Landesnetzwerks Selbsthilfe bei seelischer Gesundheit, Manfred Schneider, und die stvellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag Frau Dr. Kappert-Gonther. Diese Besetzung zeigt, dass dieses Thema inzwischen auf entsprechender Ebene angekommen ist und als sehr wichtig erachtet wird, nicht zuletzt aufgrund der Geschehnisses in Mannheim, bei denen ein psychisch Kranker bei einem Polizeieinsatz zum Tode gekommen ist.
Der Leiter des Ausbildungsstandorts Wertheim, Polizeidirektor Richard Zorn, begrüßte zusammen mit zwei Auszubildenden die anwesenden Familienangehörigen sowie die Ehrengäste. In der Begrüßung wurde die besondere Bedeutung des zu leistenden Eides hervorgehoben. Dieser ist ein Bekenntnis zum Grundgesetz und zur Freiheitlich demokratischen Grundordnung, aber vor allem auch eine Verpflichtung sich selbst gegenüber.
Landespolizeidekan Bernhard Metz beleuchtete im Anschluss die Vereidigung aus berufsethischer Sicht. Herr Metz äußerte die Erwartung, dass die Schülerinnen und Schüler hinter dem Eid stehen und die damit verbundenen Werte verteidigen. Er schenkte allen zu vereidigenden Kolleginnen und Kollegen einen Chip mit einem Engel. Dabei handelt es sich im den Erzengel Michael, dem Patron der Polizei, der die Kolleginnen und Kollegen stets als Schutzengel begleiten soll.
Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz war als Vertreterin des Ministeriums des Innern für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg zu Gast in Wertheim. Sie sprach im Anschluss zu den jungen Beamtinnen und Beamten. Frau Dr. Hinz unterstrich, dass Polizei kein Beruf wieder jeder andere, sondern eine Berufung ist. Bei dem zu leistenden Eid handelt es sich um einen Vertrag zwischen den Schülerinnen und Schülern und dem Staat. Weiter führte die Landespolizeipräsidentin aus, dass die Kolleginnen und Kollegen für den Erfolg der Polizei entscheiden sind. Sie betonte die Bedeutung der Vielfalt.
Anschließend eine Anwärterin und ein Anwärter in beeindruckender Art und Weise die Zeit von der positiven Zusage, über die bisherige Ausbildung bis zum Tag der Vereidigung Revue passieren. Der Anspruch an die jungen Kolleginnen und Kollegen ist hoch und das Spektrum an Herausforderungen sehr breit. Zum Schluss wünschten beide ihren Kolleginnen und Kollegen viel Freude und Erfolg für die Ausbildung.
Die anschließende Vereidigung führte Polizeidirektor Richard Zorn durch.
Das Landespolizeiorchester umrahmte die gelungene Veranstaltung musikalisch auf imposante Art und Weise, so dass die Vereidigungsfeier den Anwesenden noch längere Zeit in guter Erinnerung bleiben dürfte.
Am Donnerstag, 23. November 2023, fand um 19:30 Uhr bei der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg auf dem Campus in Villingen-Schwenningen eine Podiumsdiskussion im Rahmen des Studium Generale zu dem Thema „Antisemitismus: Aktuelle Ereignisse, Ursachen und Gegenmaßnahmen“ statt.
Polizeihauptkommissar Andreas Beier, Leiter und Dozent der Fachgruppe Politikwissenschaft/Politische Bildung/Methodik des wissenschaftlichen Arbeitens in der Fakultät IV – Sozialwissenschaften, hatte bereits im Februar 2023 den Beauftragten der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus, Dr. Michael Blume, und den Dipl.-Psychologen und Autor, Dr. h. c. Ahmad Mansour hierzu eingeladen.
Die erschreckenden Bilder von hasserfüllten Menschen, die in deutschen Innenstätten Juden lautstark den Tod wünschen, verdeutlichten der Bevölkerung, dass diese bisher nie dagewesene Radikalisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen das friedliche Zusammenleben erheblich beeinträchtigt. Nach den zuvor emotional gehaltenen Impulsvorträgen beider Podiumsgäste, fasste Herr Beier am Beginn der Podiumsdiskussion kurz die Perspektive aus Sicht der jüdischen Gemeinschaft zusammen. Auf verschiedene Fragen machten beide Podiumsgäste anhand mehrerer Beispiele deutlich, dass in der Vergangenheit zahlreichen Fehler durch Verantwortliche in der Politik, den Medien oder im Sport gemacht worden sind. Deutlich wurde bei den detailreichen Erklärungen der beiden Podiumsgäste ebenso, dass die Ursachen für den Hass auf Juden, den Staat Israel und das jüdische Leben teilweise bereits Jahrhunderte zurückliegen.
Im zweiten Teil der Podiumsdiskussion wurden die zahlreichen bisherigen Maßnahmen, auch die in Baden-Württemberg, diskutiert. Herr Dr. Blume bekräftigte, dass in unserem Bundesland bereits zahlreiche seiner Empfehlungen – die er in seiner Funktion als Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus in seinem Jahresbericht formulierte – erfolgreich umgesetzt wurden. Er verwies dabei auch auf die Maßnahmen bei der Polizei, wie etwa die Einführung von Polizeirabbinern. Herr Mansour zeigte immer wieder auf, dass nicht nur die Medienverantwortlichen selbst, sondern auch die Medienkompetenz der Nutzerinnen und Nutzer erheblich verbessert werden muss, da insbesondere durch Künstliche Intelligenz die Manipulationsmöglichkeiten in ungeahnter Weise erweitert werden. Danach wurden noch Publikumsfragen beantwortet, die auch das aktuelle israelfeindliche Demonstrationsgeschehen in Deutschland betrafen. Da die Veranstaltung intern auch via Zoom X übertragen wurde, gab es zudem online zahlreiche Fragen, die leider nicht alle beantwortet werden konnten. Studierende des Wahlmoduls „Antisemitismus, Rassismus, Extremismus“ boten deswegen an, die Fragen entsprechend zu bündeln und Antworten per Mail zuzusenden.
Abschließend kann festgehalten werden, dass die beiden Experten das Phänomen Antisemitismus sehr anschaulich erklären konnten. Zudem lieferten sie konkrete Lösungsansätze, um dem Hass auf das Judentum entschieden entgegenzutreten.
Impressionen aus der Veranstaltung:
Der jährlich am Buß- und Bettag stattfindende Studieninformationstag des Landes Baden-Württemberg fand auch in diesem Jahr wieder bei der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) statt.
Nach den dafür erforderlichen Vorbereitungen öffnete die HfPolBW am Morgen des 22.11.2023 ihre Pforten. Bereits zur Begrüßung fanden sich ca. 750 Besucherinnen und Besucher in der Sporthalle auf dem Campus ein.
Die Prorektorin, Frau Prof. Dr. Judith Hauer, begrüßte die Anwesenden und gab einen ersten Überblick über die Aufgaben sowie die Organisation der HfPolBW in Zusammenhang mit dem Studium. Sie erläuterte den Ablauf und das Angebot des bevorstehenden Tages. Auf Nachfrage von Frau Dr. Hauer wurde ersichtlich, dass etliche Besucherinnen und Besucher durchaus weite Strecken auf sich genommen haben, um sich das Polizeistudium auf dem Campus in Villingen-Schwenningen anschauen zu können.
Im Anschluss informierte die Leiterin des Institutsbereichs Personalgewinnung der HfPolBW, Frau Kriminalrätin Lisa Schröder, über den Aufbau, die Strukturen und Möglichkeiten bei der Polizei Baden-Württemberg.
Danach fanden über den gesamten Tag verteilt mehrere Campus-Führungen durch aktuell Studierende, Schnuppervorlesungen durch alle vier Fakultäten und mehrere Vorträge statt, in denen der Ablauf des Bachelorstudiums, aber auch das Einsatztrainings vorgestellt wurden.
Einige kamen auch in den Genuss, sich sportlich betätigen zu können und bekamen einen ersten Einblick in die sportlichen Anforderungen des Polizeistudiums.
Selbstverständlich waren die Angehörigen der Einstellungsberatung des Polizeipräsidiums Konstanz sowie des Institutsbereichs Personalgewinnung der HfPolBW den ganzen Tag über im Einsatz und standen den potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern mit Rat und Tat zur Seite.
Während der gesamten Zeit bestand zudem die Möglichkeit sich mit Studierenden der HfPolBW auszutauschen und ins Gespräch zu kommen, so dass die Interessierten am Spätnachmittag mit vielen Eindrücken und viel Input den Campus verlassen haben.
Am Donnerstag, 9. November 2023, besuchten Vertreter des Instituts für Rechtsextremismusforschung an der Eberhard Karls Universität Tübingen (IRex) den Campus Villingen-Schwenningen der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW). Der Geschäftsführer Forschung, Dr. Rolf Frankenberger sowie der Geschäftsführer Reiner Baur, folgten damit der Einladung des Leiters der Fachgruppe Politikwissenschaft in der Fakultät IV, Andreas Beier. Andreas Beier ist einer der Ansprechpersonen für Polizeigeschichte an der Polizeihochschule.
Das IRex wurde am 11. Mai 2023 gegründet und resultiert aus einer Handlungsempfehlung des 2. NSU-Untersuchungssauschusses des Landtags von Baden-Württemberg. Vorausgegangen war ein Anfang 2023 eingereichter Vollantrag der Universität Tübingen. Für diesen hatte auch Andreas Beier einen „Letter of Intention“ für eine zukünftige Kooperation der Polizeigeschichte an der HfPolBW mit dem IRex verfasst. Weiteres zum IRex befindet sich auf der Website der Universität Tübingen.
Nach einem Besuch der Bibliothek, bei der die stellvertretende Leiterin den beiden Besuchern die Besonderheiten der HfPolBW-Bibliothek und auch Möglichkeiten einer Kooperation erklärte, wurden bisherige Aktivitäten und Projekte zum Rechtsextremismus bzw. Nationalsozialismus von den für Polizeigeschichte Verantwortlichen, Caroline Wedler-Krebs aus der Fachgruppe Führungswissenschaften der Fakultät I und Andreas Beier, erläutert. Prof. Dr. Thomas Mößle aus der Fachgruppe Kriminologie/Soziologie in der Fakultät II informierte über das Forschungsprojekt „Werteentwicklung in der Polizei Baden-Württemberg – Ausbildung und Studium“, abschließend erläuterte Thorsten Lange aus der Fachgruppe Kriminaltaktik in der Fakultät II aktuelle Erkenntnisse zur politisch motivierten Kriminalität im Bereich Rechtsextremismus.
Auch wenn der Forschungsschwerpunkt des IRex auf dem Rechtsextremismus in der Gegenwart liegt, sind auch die historischen und strukturellen Entwicklungen in der politischen Kultur Deutschlands oder der Polizei relevant. Im zweiten Erfahrungsbasierten Studienjahrgang werden aktuell im November in Politikwissenschaft „Rechtsextremismus als soziale Bewegung“ oder „rechtsextremistische Parteien“ behandelt. Bei dem Besuch von Herrn Dr. Frankenberger und Herrn Bauer wurde deutlich, dass es vielfältige mögliche Synergien sowohl mit Blick auf einen fachlichen Austausch als auch bei der Entwicklung von gemeinsamen Forschungsprojekten gibt.
Nach dem Mittagessen in der Mensa folgte noch ein Einblick in das Einsatztraining sowie ein Campus-Rundgang, der auch das neue Hörsaal- und Bürogebäude, die familienfreundlichen Unterkünfte und ddie auf dem Campus untergebrachte Kindertagesstätte beinhaltete.
Am Donnerstag, 19.10.2023, fand beim Institutsbereich Ausbildung Bruchsal die Vereidigung von 110 Auszubildenden des Einstellungsjahrgangs 2023 für den mittleren und gehobenen Polizeivollzugsdienst statt.
Als Vertreterin des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg war Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz zu Gast und hielt die Festansprache für die jungen Polizistinnen und Polizisten.
Die Begrüßung aller Anwesenden und Ehrengästen erfolgte durch den Standortleiter, Polizeioberrat Sebastian Schwarz. In seinen Ausführungen gab er den Beamtinnen und Beamten in Ausbildung den Rat, sich stets rechtmäßig zu verhalten – auch wenn man hierdurch nicht immer gerecht sein kann – aber auch immer Mensch zu bleiben und mit dem richtigen Augenmaß zu agieren.
Im Anschluss sprach Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz zu den Anwesenden. Sie bedankte sich bei den Anwärterinnen und Anwärtern dafür, dass sie mit ihrer Berufswahl einen wichtigen Teil für die Gesellschaft leisten und betonte in diesem Zusammenhang, dass ihnen der Polizeiberuf vieles abverlangen wird. Hierzu fügte sie die Worte an: „Das ist nicht für jeden etwas und das kann auch nicht jeder“.
Auch Diakon Gerd Haug von der Polizeiseelsorge richtete einige Worte an die Anwesenden. Er hob darauf ab, dass der Polizeiberuf sehr facettenreich ist und es viele unvorhergesehene Situationen geben wird, die es zu meistern gilt.
Zwei der Auszubildenden hielten eine Rede vor den Anwesenden in der beide von ihren Beweggründen für den Wechsel von ihren jeweiligen Erstberufen zur Polizei erzählten. Hier formulierten beide sehr treffend, dass man für diesen wichtigen Beruf brennen muss und gleichzeitig ein Teil einer tollen Gemeinschaft sein kann.
Der Hauptakt der Veranstaltung, die Abnahme des Diensteids, fand im Anschluss statt und wurde wieder durch Polizeioberrat Schwarz durchgeführt.
Die Veranstaltung erfolgte nicht zuletzt auch aufgrund der musikalischen Umrahmung durch das Blechbläserensemble des Landespolizeiorchesters Baden-Württemberg in einem würdigen Rahmen und endete traditionell mit der deutschen Nationalhymne.
Die dritte Vereidigung wurde zum Abschluss der Woche am 06.10.2023 in der prall gefüllten Stadthalle Herrenberg gefeiert. Im Beisein ihrer Angehörigen und vieler Gäste standen 264 Beamtinnen und Beamte in Ausbildung zur Vereidigung an. Sie alle wurde herzlich durch den Leiter des Ausbildungsstandorts Herrenberg, Kriminaldirektor Martin Rathgeb, zur Veranstaltung begrüßt. Bereits in seinen Grußworten ging er auf die Wichtigkeit sowie Bedeutung des zu leistenden Amtseides ein.
Dies griff die Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz in ihrer Ansprache und unterstrich die Bedeutung des Eides. Zudem erwähnte sie aber auch den ausgesprochenen Teamspirit bei der Polizei und verglich diesen mit dem Mannschaftsgeist der deutschen Basketballweltmeister. Die Polizei müsse sich immer wieder auf Neues einstellen, werden hierbei aber auch hervorragend unterstützt. Zudem sorge die Einstellungsoffensive für ausreichend Nachwuchs.
Für den Bereich der Polizeiseelsorge sprach Pfarrerin Antje Reinig. Sie ging hierbei auf einige Passagen des Eides besonders ein und versuchte die praktische Bedeutung herzustellen. Weiter wünschte sie den Nachwuchskräften, dass ihnen derselbe Respekt entgegengebracht werde, den sie auch anderen zollten.
Drei Auszubildende schilderten danach ihre Motivation, warum sie den Polizeiberuf ergriffen und was sie bislang innerhalb der Ausbildung alles gelernt haben.
Anschließend sprach der Polizeinachwuchs die Worte des Amtseides nach, die Standortleiter Martin Rathgeb zuvor laut vorgelesen hatte.
Abschließend wurde traditionell gemeinsam die Nationalhymne gesungen. Gespielt wurde dieses, wie auch die hervorragenden Stücke zuvor, vom Landespolizeiorchester unter der Leitung von Prof. Stefan Halder, der sich selbst und seinem Orchester alles abverlangte, um die Anwesenden gut zu unterhalten. Gemessen am Applaus und den sonstigen Bekundungen ist ihm das bei allen Veranstaltungen ausgezeichnet gelungen.