Das Trendence Institut GmbH veröffentlichte vor wenigen Tagen die Arbeitgeberanalyse 2024.
An der Spitze des Rankings
„Attraktivste Arbeitgeber für Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg“
steht wie im letzten Jahr die Polizei.
Die Folgeplätze belegen die Firmen adidas, BMW und Porsche, die sich allesamt um einen Platz verbesserten. Die Bundeswehr büßt durch den Ukraine-Krieg und der damit verbundenen Sicherheitslage in Europa an Attraktivität als Arbeitgeber ein und fiel in der Gunst der jungen Menschen von Platz 2 auf Position 5. Das ist eines der Ergebnisse des aktuellen Trendence-Schülerinnen/Schüler-Rankings für den in diesem Jahr mehr als 15.000 Schüler und Schülerinnen befragt wurden. Das HR-Marktforschungsunternehmen ermittelt jedes Jahr die attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands.
Seit dem Jahr 2006 veröffentlicht das Trendence Institut jährlich die Trendence-Arbeitgeber-Rankings, die die attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands in vier Kategorien ausweisen: Professionals, Fachkräfte, Studierende sowie Schülerinnen und Schüler.
Für das hier thematisierte Schülerinnen/Schüler-Ranking wurden mehr als 15.000 Schüler und Schülerinnen aus den Klassen 8 bis 13 befragt. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden betrug zum Zeitpunkt der Befragung 17,3 Jahre. 35,4% streben das Abitur an, 39,0% die Mittlere Reife, 15,4% den Hauptschulabschluss sowie 10,3% die Fachhochschulreife. 48,9% der Befragten waren männlich, 49,1% weiblich und 2,1% gaben an, divers zu sein.
„Das Trendence Institut entwickelt seit mehr als 20 Jahren qualitativ hochwertige Studien, Statistiken & Trends über den deutschen Arbeitsmarkt und ist damit das einzige Talent Intelligence Unternehmen mit einem Marktforschungskern. Mit einer umfangreichen Datenbasis zu den Themen Recruiting, Jobsuche & Fachkräftemangel bietet Trendence wichtige Erkenntnisse zur Gegenwart und Zukunft der Arbeitswelt.“
Quelle: https://www.trendence.com/ueber-uns/presse
Eine Pressemeldung dazu:
https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/viele-schueler-moechten-zur-polizei-19694354.html
Es ist 18 Uhr am 18. April diesen Jahres – das Audimax der Hochschule für Polizei (HfPolBW) war gut besucht und auch im Livestream waren viele Interessierte zugeschaltet. Insgesamt über 250 Personen, hauptsächlich Studierende verfolgten die Podiumsdiskussion zum Thema
„Führung reloaded – den aktuellen und zukünftigen Anforderungen gewachsen sein“.
Vor Ort warteten gleich vier spannende Führungspersönlichkeiten, um von ihren Führungserfahrungen, Herausforderungen und dem eigenen Führungsverständnis zu sprechen sowie sich den Fragen des Plenums, auch aus dem Chat, zu stellen.
Mit der ehemaligen Ärztin und Vorständin, Frau Dr. Martini, sowie dem Bäckermeister und Geschäftsführer Wolfgang Pfeile aus Freiburg konnten zwei hochkarätige Vertretungen aus der Wirtschaft gewonnen werden. Durch einen Revierleiter, Polizeidirektor Peter Albrecht, und eine Dienstgruppenleiterin, Polizeihauptkommissarin Jasmin Schenk, wurden Erfahrungen aus der polizeilichen Praxis eingebracht.
Moderiert von Polizeidirektorin Caroline Wedler-Krebs und Psychologierat Joachim Albrecht, beide angehörig der Fachgruppe Führungswissenschaften an der HfPolBW, ging es nicht nur um die jeweilige Führungsphilosophie und das eigene Selbstverständnis, sondern es wurden auch die heißen Eisen angepackt und der Elefant im Raum ausgesprochen. Das waren dann besonders spannende Momente – denn wie geht man damit um, wenn einem nach dem Masterstudiengang und der Übernahme einer Führungsfunktion im mittleren Management die notwendige Akzeptanz erst einmal nicht entgegengebracht wird? Vielmehr es zu bewussten Provokationen und Infragestellung der Führungsrolle kommt. Wie gelingt es, sich schnell in fremde Aufgabenfelder einzuarbeiten und wie kann mit Mitarbeitenden umgegangen werden, die innerlich gekündigt haben?
Eine der Kernbotschaften, die vielfach von den Podiumsgästen aus allen Bereichen bestätigt wurde, ist, dass es wichtig ist, als Führungsperson (wie auch als Polizistin oder Polizist) ein Menschenfreund zu sein. Ziel muss es sein, mit den Mitarbeitenden ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben, und deren individuelle Bedürfnisse, Befindlichkeiten und die aktuelle Lebenssituation zu kennen.
Viele dienstliche Probleme haben ihre Ursache im Privaten. Nah dran zu sein an den Menschen, auch Interesse an privaten belastenden Zeiten, wie Erziehungs- oder Pflegephasen zu zeigen, bringt den Mitarbeitenden Wertschätzung entgegen. Die Probleme anzusprechen und gemeinsam nach Wegen zu suchen, das verbindet und macht deutlich, dass die Führungskraft zwar auch für die Aufgabenerledigung und das Erreichen von Zielen sorgen, aber eben auch für die ihr anvertrauten Menschen da sein muss. Jeder Mensch kann eine schwere Zeit durchleben. Mitarbeitende, mit denen ein Tal, eine schwere Zeit durchstanden wurde, sind danach viel zuverlässiger, leistungsfähiger und motivierter. Nicht jede Person kann zurückgewonnen werden, aber jeder Mensch ist es wert, dass um ihn gekämpft wird.
Vorbild zu sein, sich seiner Rolle bewusst zu sein und sich gut zu vernetzen von Anfang an, waren weitere wichtige Botschaften. Wer mehr Kontakte hat, findet sich im täglichen Doing besser zurecht. Zu wissen, mit wem mal ein klärendes Gespräch möglich ist, oder Hilfe erfragt werden kann, das kann in den schwierigen Momenten, die der Führungsalltag auch bereithält, immens wertvoll sein.
Zum Abschluss des Abends, der pünktlich um 20 Uhr für die Großveranstaltung endete, wurden die Gäste gebeten, diesen Satzanfang zu beenden: „Ich hätte mich in der Führungsaufgabe leichter getan, wenn ich früher gewusst hätte…“. Auf kurzweilige Art und Weise wurden so der Zuhörerschaft noch einige zentrale Take-Home Messages präsentiert, die auch in der im Anschluss durchgeführten Evaluation der Veranstaltung als positiver Impuls bewertet wurden.
In Einzelgesprächen wurde der Abend im Hörsaal noch etwas verlängert, bevor auch die Podiumsgäste den Heimweg antraten mit dem Resümee, dass auch die Gäste voneinander profitiert haben und den gemeinsamen Abend als Bereicherung empfunden haben.
Durch den Einsatz des Technikteams konnte die Veranstaltung nicht nur im Livestream angeboten werden, sondern wurde auch direkt professionell als Aufzeichnung und als Podcast geschnitten. So können die Inhalte der Podiumsdiskussion in Ausschnitten auch weiterhin in Vorlesungen und Veranstaltungen eingesetzt und Interessierten zur Verfügung gestellt werden.
Ein Beitrag von Polizeidirektorin Caroline Wedler-Krebs, Fakultät I – Fachgruppe Führungswissenschaften
Nachfolgen einige Impressionen aus der Veranstaltung:
Auch in diesem Jahr wurden unter den Absolventinnen und Absolventen der Abschlussjahrgänge der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) nach Super-Recognisern gesucht. Insgesamt stellten sich standortübergreifend 681 Auszubildende und Studierende dem mehrstufigen und anspruchsvollen Testverfahren. Die HfPolBW bietet dieses Verfahren jährlich in Kooperation mit der Universität Greenwich (Großbritannien) an. Letztlich konnten 29 Absolventinnen und Absolventen ihre besonderen Fähigkeiten unter Beweis stellen und erfolgreich als Super-Recogniser identifiziert werden.
Seit Beginn der Testungen im Jahr 2021 identifizierte die HfPolBW zwischenzeitlich 99 Super-Recogniser. Mehr als 2.200 Absolventinnen und Absolventen nahmen insgesamt an den Testungen teil.
Die Zertifikate der „frischen“ Super-Recogniser wurden in einer feierlichen Zeremonie persönlich von Vizepräsident Jürgen von Massenbach-Bardt überreicht. Er ließ es sich nicht nehmen, die herausragenden Leistungen persönlich zu würdigen. Die Verfahrensverantwortliche lieferte Zahlen, Daten, Fakten zu den Testungen und dem bisher unzureichend erforschten Phänomen der Super-Recogniser.
Inspirierende Einblicke bot eine Kollegin des Polizeipräsidiums Stuttgart, die von ihren persönlichen Erfahrungen als bereits identifizierte Super-Recogniser (Wiedererkennerin) von dort berichtete. Dieser Erfahrungsbericht verdeutlichte die besondere Bedeutung und den Mehrwert dieser Fähigkeiten im polizeilichen Alltag.
Mit Stolz gratuliert die HfPolBW allen erfolgreich identifizierten Super-Recognisern und wünscht ihnen viel Erfolg auf ihrem weiteren beruflichen Werdegang!
Hintergrund
Super-Recogniser sind Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, Gesichter wiederzuerkennen. Man schätzt, dass etwa 1 bis 2 Prozent der Bevölkerung über diese besondere Gabe verfügen. Es gelingt ihnen beispielsweise besonders leicht, sich Gesichter über einen längeren Zeitraum hinweg einzuprägen, gesuchte Zielpersonen aus einer Menschenmenge heraus zu erkennen oder Bildmaterial von Personen mit unterschiedlichen Perspektiven, ungünstigen Qualitätsmerkmalen oder Lichtverhältnissen korrekt zuzuordnen.
In polizeilichen Einsätzen und Ermittlungen sind diese Talente besonders gefragt und vielseitig nutzbar, beispielsweise bei Fahndungen, Fußballeinsätzen, Demonstrationen oder der Ermittlung unbekannter Personen. Die besondere Fähigkeit kann mithilfe von Recherchemöglichkeiten in den polizeilichen Auskunftssystemen, öffentlich zugänglichen Bildmaterial in den sozialen Medien oder KI-gestützten Videoauswerteprogrammen besonders effektiv genutzt werden. Ein Paradebeispiel für den erfolgreichen und zielgerichteten Einsatz von Super-Recognisern ist die hohe Aufklärungsquote der sogenannten „Stuttgarter Krawallnacht“ im Jahr 2020: Jeder zweite der im Nachgang erfolgreich ermittelten Tatverdächtigen ist der besonderen Gabe der Super-Recogniser zu verdanken.
Der Tag der Ausbildung 2024 fand am heutigen Sonntag auf dem Gelände der Bereitschaftspolizeidirektion Bruchsal statt, auf welchem auch der Institutsbereich Ausbildung Bruchsal untergebracht ist. Veranstaltet wurde dieser Tag von der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg, die für den gesamten Bildungsbereich sowie die Nachwuchsgewinnung der Landespolizei zuständig ist.
Geboten wurden nicht nur Einblicke in die Polizeiausbildung. Da sich der Institutsbereich Ausbildung Bruchsal als einziger der fünf Ausbildungsstandorte der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg auf einem Gelände der Bereitschaftspolizei befindet, konnte auch deren breites Spektrum dargestellt werden. Auch die über eine Verwendung beim Polizeipräsidium Einsatz hinausgehenden Möglichkeiten bei der Polizei Baden-Württemberg wurden dargestellt.
Am Tag der Ausbildung konnten Polizeiluft geschnuppert, Einblicke gewonnen und auch Fähigkeiten bei Mitmachstationen getestet werden.
Für alle Interessierten am Polizeiberuf gab es vor Ort die Möglichkeit, an Schnupperunterrichten teilzunehmen, bei einigen Stationen selbst mitzumachen und mit etwas Glück einen der beiden vor Ort stattfindenden Hubschrauberflüge zu gewinnen. Sowohl am Mittag als auch am Nachmittag hob der Hubschrauber mit den Gewinnern ab.
Mehrere Einstellungsberatungsteams standen bei Fragen und für weitere Informationen rund um den Polizeiberuf an deren Ständen zur Verfügung.
Damit auch die Stärkung nicht zu kurz kam, wurde an verschiedenen Stationen für Speis und Trank gesorgt.
Insgesamt konnten über 2.500 Gäste begrüßt werden.
Im folgenden einige Impressionen des Tages.
Eine Delegation der Studiengruppe Kriminalpolizei-IT-Ermittlungen/IT-Auswertungen (K-IT) des 46. Jahrgangs besuchte am 16. & 17. April 2024 den Europäischen Polizeikongress in Berlin und nahm an einer Guided-Tour des Veranstalters „Behördenspiegel“ teil.
Der CityCube der Berliner Messe beherbergte zahlreiche Aussteller aus der Wirtschaft sowie Forenbeiträge von Experten im Bereich Öffentliche Sicherheit und Diskussionsrunden von Politikern. Die Messe bot Einblicke in aktuelle Produkte und Entwicklungen, darunter die Präsentation von innovativen Einsatzmitteln und Fortschritten in der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz im Strafverfahren.
Aus dem Bereich Ausrüstung war die Präsentation des „TactiScan“ beeindruckend. Dieses Gerät ermöglicht es verdächtige Substanzen durch bloßes Auflegen (in einem Plastikbeutel), auf diverse Betäubungsmittel zu prüfen und durch das Ergebnis einen Anfangsverdacht zu bestätigen. Ebenfalls kann der „TactiScan“ Personalausweise durch das Auflegen auf das Gerät, auf dessen materielle Zusammensetzung prüfen und somit den Verdacht einer Fälschung erhärten.
Die Firma AXON stellte ihre neue Bodycam, die „Body 4“ vor, mit der die Aufnahme live in das Lagezentrum und auf das Poliphone gestreamt werden kann. Weiterhin soll die Bodycam die Möglichkeit bieten untereinander zu kommunizieren. Diese Funktion soll jedoch ausdrücklich nicht das Funkgerät ersetzen, sondern kann bei aktuellen Lagen unterstützen beispielsweise durch einen Übersetzer. Zudem präsentierte Axon den neuen „Taser 10“ als moderne Distanz-Elektroimpulswaffe mit hohem Deeskalationspotenzial und Wirksamkeit.
Die Firma DJI-Enterprise präsentierte die aktuellen Einsatzgebiete und Möglichkeiten der Verwendung von Drohnentechnik in Sicherheitsbehörden. Das sogenannte „DJI-Dock“, ein „mobiles Drohnenhangar“ dient als „Out-of-the-Box-solution“. Es ermöglicht in kürzester Zeit und überall eine Drohne starten zu lassen, welche dank integrierter Wetterstation in jeder Wetterlage ihren Dienst verrichten kann, Die verbauten Kameras haben ein Weitwinkelobjektiv mit Thermalsicht und durch die Cloud-Steuerung ist es ebenfalls möglich die Drohne eine festgelegte Route in einem Umkreis von sieben Kilometern abfliegen zu lassen. Somit kann die Drohne selbstständig „Patrouille fliegen“. Das könnte für den polizeilichen Einsatz bedeuten, dass die Drohne durch eine Streifenbesatzung vor Ort gebracht wird und von dem qualifizierten Piloten notfalls von zuhause aus, gesteuert wird. Hierzu berichtete ein Drohnenpilot der belgischen Polizei, von dem Einsatz der DJI-Dock bei Großereignissen und zeigte Videomaterial von einem Zusammentreffen rivalisierender Gruppen bei Fußballspielen.
Die vielfältigen Vorträge über die aktuellen Entwicklungen zum Thema Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) in der Strafverfolgung ließen nicht nur die noch jungen K-IT-Herzen höher schlagen. Es wurde debattiert, wie man Künstliche Intelligenz in der Open Source Intellegence (OSINT)-Recherche verwendet, welche Möglichkeiten und Gefahren KI und Technik mit sich bringt, wie sie mit Massendaten umgehen kann sowie Szenarien eines Cyberwarfare durch KI gesteuerte Cybercrimeangriffe dargestellt und was der EU AI Act in dieser Hinsicht bringt.
Selbstverständlich ließ die Gruppe sich, trotz hohen Andrangs, die Präsentation des K-IT-Dozenten Prof. Dr. Johannes Fähndrich nicht entgehen. In dem Vortrag unter dem Titel „Thinking Machines: Automatisches Schlussfolgern in der Polizeiarbeit“, stellte Herr Prof. Dr. Fähndrich ein Konzept vor, bei dem KI aus Falldaten einen kriminalistisch logischen Schluss ziehen kann.
Des Weiteren wurden diverse Lösung für Prozessoptimierungen innerhalb der Sicherheitsbehörden vorgestellt. Das Programm P20 präsentierte eindrucksvoll die aktuelle Entwicklung von Software, welche die wenig einheitliche, etwas rückständige IT-Landschaft in der Fallbearbeitung harmonisieren soll.
Stashcat stellte ihre Komplettlösung für die Kommunikation in Sicherheitsbehörden vor. Mit einer Anwendung können Anrufe geführt, Nachrichten geschrieben und Dateien erstellt bzw. gesendet werden. Dies wird per Anwendung auf dem dienstlichen Mobiltelefon unter Berücksichtigung der notwendigen Verschlüsselung sichergestellt und ist mit Android, IOS und Windows-PC kompatibel. Diese Infrastruktur ist in den Polizeien der Länder Hessen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern bereits in Verwendung.
Mit der australischen KI „SÖZE“ stellte der Hersteller AKKODIS eine skalierbare Analyseplattform vor, welche in der Lage ist, die Erkennung und Analyse von Netzwerken aus Menschen, Orten, Telefongesprächen, Nachrichten und Bildern (und bald auch von Videos, Dokumenten, Finanzdaten und sozialen Medien) automatisiert in einem nutzerfreundlichen System darzustellen. Herausstechend war die Fähigkeit, Dokumente und Nachrichten automatisiert auf die Zielsprache übersetzt darzustellen.
Der allgemeine Aufbau der Messe mit vielen Vorträgen und Präsentationen in Bezug auf KI-Systeme oder digitaler Tatortarbeit, sowie dem digitalen Tatort im Bereich der Cybercrime zeigen die kommenden Anforderungen an Ermittler und die moderne Strafverfolgung. Es gibt die handfeste Kompetenz als Drohnenpilot zur digitalisierten Aufbereitung von Einsatzgeschehen oder als Zusatz zur Aufklärung von Tatorten beizutragen. Ermittler können mit einfach verständlicher Software schnell ihre erstmal undurchsichtigen Tatorte und Asservate aufbereiten und direkt Spuren auf Plausibilität oder Zusammenhang prüfen. Der scheinbar bedrohliche Berg an Daten in kommenden Verfahren, Smartphones und Online-Profile sei Dank, kann so wieder beherrscht werden.
Auch IT-Laien brauchen hier keine Scheu zu haben.
Mit „nur“ 2 Monaten Kriminalpolizeilicher Arbeit im Bereich Cybercrime des Grundpraktikums konnten die K-IT Studenten mit vielen der Hersteller schon fachsimpeln und die Funktionen der angebotenen Software wertschätzen.
Der Besuch des Europäischen Polizeikongress war von vielen neuen Eindrücken geprägt und war äußerst informativ. Die schiere Masse an neuen Erkenntnissen und Gesprächen mit Experten hat es ermöglicht neue Eindrücke zu sammeln und Ideen für die anstehende Bachelorarbeit zu sammeln zu der viele Unternehmen auch ihre Fachexpertise als Unterstützung angeboten haben. Ebenso konnten Kontakte zu Experten geknüpft werden.
Die Studiengruppe freute sich über die Ermöglichung dieser lehrreichen Erfahrung.
Um 19 Uhr begrüßten Ass. jur. Lorena Gutzwiller von der Fakultät III Rechtswissenschaften und Kriminaloberrat (KOR) Thorsten Lange aus der Fakultät II Kriminalwissenschaften rund 900 Studierende und Lehrende zu einer fakultätsübergreifenden Lehrveranstaltung in der Sporthalle. Leitthemen waren extremistische Bedrohungspotentiale durch Reichsbürger und Selbstverwalter, sowie moderne nationale und internationale Erscheinungsformen des Rechtsextremismus.
Auf zur Tat. Die Idee zum interdisziplinären Format entstand nach der gemeinsamen Betreuung einer Abschlussarbeit zur politisch motivierten Kriminalität. Lorena Gutzwiller und Thorsten Lange waren sich schnell einig: „Rechtliche und kriminaltaktische Aspekte sollten im Optimalfall gemeinsam vermittelt werden. Beide Wissenschaftsbereiche profitieren davon und die Vorlesungen werden insgesamt spannender.“ Ein weiterer Aspekt ist den Lehrenden dabei besonders wichtig. „Die Kriminalitätsphänomene und insbesondere die technischen Ermittlungsmaßnahmen verändern sich schnell und kontinuierlich. Durch eine Einbindung von Kriminalbeamtinnen und Kriminalbeamten aus der Praxis bleiben wir nah am tatsächlichen Polizeialltag. Wir sind eine Hochschule für angewandte Wissenschaften – die Bubble der theoretischen Lehre immer wieder zu durchbrechen ist wichtig um nah am tatsächlichen Geschehen zu bleiben.“
Eine Moderatorin, ein Moderator und drei hochkarätige Gäste. Vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg waren als Referenten der Leiter des Staatsschutzes, Leitender Kriminaldirektor (Ltd. KD) Andreas Taube, und der Extremismuswissenschaftler, Dr. Daniel Köhler, eingeladen. Zusätzlich wurden die Podiumsgespräche von einem ehemaligen Staatsanwalt und jetzigen Professor der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg, Prof. Dr. Philipp Molsberger, ergänzt.
v. l.: Ltd. KD Andreas Taube, Dr. Daniel Köhler und Prof. Dr. Philipp Molsberger.
Die Veranstaltung war in „Verschlusssache – Nur für den Dienstgebrauch“ (VS-NfD) eingestuft, weshalb die Öffentlichkeit nicht eingeladen war. Besprochen wurden ausgewählte rechtliche und taktische Inhalte. Es stand die Entwicklung der Reichsbürger – und Selbstverwalterszene, sowie das mit ihnen verbundene Gefahrenpotential, auf dem Programm.
Dr. Daniel Köhler eröffnete den Teilnehmenden einen Blick in eine moderne und komplexer werdende, rechtsextremistische Erlebniswelt. Rhetorisch brillant band er die Teilnehmenden in seinen Vortrag ein und fesselte sie verbal bis kurz vor 22 Uhr an die Holzstühle.
Prof. Dr. Molsberger hatte viele Botschaften im Gepäck. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit musste er seine Ausführungen leider stark begrenzen.
v. l.: Ltd. KD Andreas Taube, Dr. Daniel Köhler und Prof. Dr. Philipp Molsberger.
Beteiligung über Smartphone und QR-Code. Die Teilnehmenden nutzten die Möglichkeit über einen QR-Code Fragen zu stellen. Diese wurden in Echtzeit an einem Analysetisch geclustert. Leider konnten aufgrund des gefüllten Programms lediglich einzelne Fragen direkt durch das Podium beantwortet werden. Die Moderatoren versprachen aber, dass die Antworten auf die Fragen zukünftig in die Lehre einfließen werden.
Anhaltender Applaus – Fortsetzung folgt. Stimmen der Studierenden:„Vielen Dank, für die Möglichkeit im Studium über den Tellerrand zu blicken – für die Gelegenheit zum Networking. Ich hätte noch stundenlang zuhören können.“ „Es war sehr spannend und hat mich neugierig gemacht. Damit hätte ich nicht gerechnet!“ „Es hat sehr viel Spaß gemacht, gerne mehr davon!“ Die Teilnehmenden zeigten bis in die späten Abendstunden eine enorme Lernbereitschaft und große Ausdauer.
„Der Aufwand hat sich gelohnt. Es hat uns richtig Spaß gemacht und war darüber hinaus eine großartige Teamleistung!“
Resumée der Moderierenden, Lorena Gutzwiller und Thorsten Lange
Vom 6. bis 9. Juni 2024 findet die zehnte Direktwahl zum Europäischen Parlament statt.
Aus diesem Grund arbeiten die Fachgruppe Politikwissenschaft/Politische Bildung/Methodik des wissenschaftlichen Arbeitens von der Fakultät IV der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) und ihr langjährigen Kooperationspartner, der Fachbereich Europa und Internationales der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB BW) erneut zusammen.
Sie bieten an allen Ausbildungsstandorten einschließlich des Campus Villingen-Schwenningen Informationen, Aktivitäten oder Mitmachaktionen an, die den Auszubildenden und den Studierenden der Polizei Baden-Württemberg nicht nur die anstehenden Wahlen näherbringen, sondern generelles Interesse an Europa, der Europäischen Union und der einzelnen Mitgliedstaaten wecken sollen.
Dieses Angebot findet bis zum 9. Mai, dem Europatag, statt.
In diesem Rahmen finden auch politisch-historische Bildungstage statt, bei denen Auszubildende oder Studierende ihr Wissen am Quizrad unter Beweis stellen und aktiv beim Lernspiel „Europa-Puzzle“ den europäischen Kontinent entdecken können. Neben Präsenten und Preisen der LpB BW werden dabei auch deren Informationen bzw. Materialien zur politischen Bildung kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Die LpB BW bietet diese Materialien und Informationsquellen allen Bürgerinnen und Bürgern Baden-Württembergs an.
Parallel hierzu wird den Studentinnen und Studenten derzeit im Hauptstudium am Campus der HfPolBW das Thema Europäische Einigung und Europawahl vermittelt.
Insbesondere Erstwählende sollen über die Europawahl informiert werden. Hierbei erweist sich die langjährige ertragreiche Zusammenarbeit zwischen beiden Kooperationspartnern wieder einmal als vorteilhaft.
Insgesamt werden so mindestens 1.600 junge Menschen bei der HfPolBW die Angebote in Anspruch nehmen können.
Vom 12.-13. März 2024 fand an der Hochschule Mittweida die nunmehr 9. Tagung der Polizeiinformatik statt. Hierbei konnten die Organisatoren 120 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet begrüßen. Bei dieser Tagung wird für den besten studentischen Beitrag ein von der Firma Esri Deutschland GmbH gesponsorter Preis verliehen. Der Gewinner des Preises im Jahr 2024 ist Paul David Langsam von der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW) für seinen Vortrag „Technologie-Radar“. Dieser fokussierte sich auf eine konzeptionelle Bewertung von zukünftigen Technologien, um den Entscheidungsprozess objektiver zu gestalten.
Paul David Langsam ist Angehöriger des ersten Studiengangs des Studienschwerpunkts Kriminalpolizei-IT-Auswertungen/IT-Ermittlungen des 44. Studienjahrgangs. Seit dem 01.04.2024 verstärken die Angehörigen dieses neuen Studiengangs die Dienststellen und Einrichtungen für die Polizei Baden-Württemberg.
Weitere Informationen zur Polizeiinformatik gibt es unter www.polizeiinformatik.de
Eine Deutsch-Französische Projektwoche fand unter der Bezeichnung POLARIS vom 02.04.2024 bis 05.04.2024 in Lahr statt.
An der Projektwoche nahmen sechs französische Angehörige der Gendarmerie National (GN), drei Studierende der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS) sowie drei Studierende der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg (HfPolBW)teil.
Die Begrüßung erfolgte durch die Prorektorin der HfPolBW Prof. Dr. Judith Hauer.
Grußworte sprachen Brigadegeneral Philippe Baudoin (GN) sowie der Präsident der HÖMS Dr. Walter Seubert.
Auf dem Programm standen Vorstellungen und Vorträge über die jeweilige Polizei und Hintergründe. Das Gemeinsame Zentrum in Kehl sowie die Deutsch-Französische Wasserschutzpolizeistation Kehl wurden besucht. Ein besonderes Erlebnis war dabei die Fahrt mit dem schweren Polizeiboot auf dem Rhein zur Europa-Brücke, die ein Symbol der deutsch-französischen Freundschaft ist.
Den Abschluss der Projektwoche bildete der Besuch des Europaparlaments in Straßburg. Eine Abgeordnete stand hier den Teilnehmenden Rede und Antwort zum Thema polizeiliche Zusammenarbeit in Europa.
Die Projektwoche bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen, andere Polizeisysteme kennen zu lernen und einen Schritt in Richtung einer engeren polizeilichen Zusammenarbeit auf europäischer Ebene zu machen. Dies ist gerade im Hinblick auf die bevorstehende Fußball-Europameisterschaft in Deutschland und die Olympischen Sommerspiele in Frankreich von sehr hoher Bedeutung.
Gastgeber war der Institutsbereich Ausbildung Lahr mit dem ihm angegliederten Deutsch-Französischen Sprachzentrum.
Meinungen von Teilnehmenden:
„Ich habe beschlossen, an diesem Seminar teilzunehmen, um die deutsch-französischen Partnerschaften und die Freundschaft zu stärken. Die Funktionsweise der Länderpolizei zu verstehen ist von größter Bedeutung, da ich in der Nähe der Grenze arbeite.“
Etienne Gallais (GN)
„Mich hat es motiviert, am Aufbau von deutsch-französischen Beziehungen innerhalb der Polizei mitzuwirken, um gemeinsam besser und stärker zu werden. Meine Motivation war der fachliche und persönliche Austausch mit den Kollegen über die Ländergrenzen hinweg.“
Isabella Geiger (HöMS)
„Das POLARIS-Projekt war für mich eine einmalige Möglichkeit, in einen internationalen Austausch zu kommen. Im Gespräch mit den französischen Kollegen konnten wir viele Unterschiede und auch Gemeinsamkeiten der Polizeiorganisationen feststellen. Aber vor allem auf persönlicher Ebene hatte das Projekt für mich einen besonderen Mehrwert, um Kontakte zu knüpfen, die hoffentlich lange bestehen werden.“
Laura Engel (HfPolBW)
Einige Impressionen:
532 Studierende verlassen den Campus Villingen-Schwenningen als frischgebackene Oberkommissarinnen und Oberkommissare. Sie wurden am Mittwoch, 27. März 2024 in feierlichem Rahmen verabschiedet.
Es lebe die Musik! Mit dem Titel Viva Musica von Alfred Reed hat das Landespolizeiorchester Baden-Württemberg unter der Leitung von Professor Stefan Halder die feierliche Verabschiedung des 44. Studienjahrgangs am Mittwoch, 27. März 2024, eröffnet. Mit dem eingängigen Musikstück wurden die Anwesenden schon zu Beginn der Veranstaltung in eine, dem Anlass entsprechende Stimmung gebracht.
Dies wurde schließlich auch mit tosendem Applaus der über 1.200 Anwesenden in der Sporthalle des Campus Villingen-Schwenningen honoriert.
Als erste trat die Gastgeberin und Prorektorin Prof. Dr. Judith Hauer auf die Bühne und begrüßte die Anwesenden, sowie die über eine Videoübertragung verbundenen Angehörigen an den Bildschirmen. Sie ging in ihrer Begrüßung auf die drei Nova des zu verabschiedenden 44. Studienjahrgangs ein.
- Bei diesem Jahrgang handelt es sich um den ersten dreigeteilten Jahrgang mit den Studiengängen Schutzpolizei, Kriminalpolizei sowie der Spezialisierung IT-Ermittlungen/IT-Auswertungen des Kriminalpolizei-Studiengangs.
- Als zweites Novum werden erstmals keine Aufsteigerinnen und Aufsteigeraus dem mittleren Polizeivollzugsdienst verabschiedet, da diese fortan einen eigenen Studiengang absolvieren.
- Nicht zuletzt waren erstmals die Prüfungen in Sport und Einsatztraining als Teilprüfungen bestehensrelevant.
Besonders betont wurde, dass die Absolvierenden am heutigen Tag auch noch zu Oberkommissarinnen und zu Oberkommissaren ernannt werden.
Frau Dr. Hauer beglückwünschte die 532 Studierenden, welche nun ihr Zeugnis erhalten zum erfolgreichen Abschluss nach 45 Monaten Vorausbildung und Studium. Sie sprach an, dass vielen Menschen Dank gebührt, stellvertretend nannte sie die Dozierenden und Mitarbeitenden der Hochschule. Die Verbundenheit zur Hochschule zeigten auch die anwesenden Ehrengäste aus dem benachbarten Ausland, der Politik, Justiz, Wirtschaft und der gesamten Landespolizei sowie die Vertretungen des Landratsamts und der Doppelstadt.
Für den Dienstherrn richtete im Anschluss Ministerialdirektor Reiner Moser aus dem Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen, seine Worte an die Anwesenden, vor allem natürlich an die heutigen Hauptpersonen, die Studierenden.
Er wies unter anderem darauf hin, dass der Polizeiberuf etwas Besonderes ist und allen Polizistinnen und Polizisten viel abverlangt. Er gibt aber auch vieles zurück. Dabei ist der Teamgedanke zentraler Bestandteil der Arbeit. Er nahm für die Studierenden den 24-Stunden-Spendenlauf als Beispiel, bei welchem die erreichte Leistung mit insgesamt 38 Teams als Sinnbild für Teamgeist steht. Herr Moser zog weiter einen Vergleich zur Fußball-Nationalmannschaft. Dort ist es entscheidend, viele gute Spieler zu einer Einheit zu formen. Jeder muss bereit sein, für den anderen einzustehen, Fehler auszubügeln und füreinander einzustehen.
Er gab an, dass die Polizei dafür einsteht, für Sicherheit bei der bevorstehenden Europameisterschaft zu sorgen. Auch hier kommt es darauf an, dass sie eine Einheit ist und bestens vorbereitet. Der Ministerialdirektor erinnerte die Studierenden an deren Einstieg im Juli 2020. Dieser geschah unter ungünstigen Voraussetzungen, die Corona-Pandemie brachte damals viele Einschnitte auch in die Ausbildung mit sich. Herr Moser überbrachte die Glückwünsche im Namen von Innenminister Thomas Strobl zum erfolgreichen Studium. Dieser konnte an diesem Tag aus bekanntem Anlass leider nicht selbst hier sein. Da die Einstellungsoffensive mit der Unterstützung des Landtags Baden-Württemberg durchgeführt werden konnte und weiter durchgeführt wird, kann man in den kommenden Jahren sukzessive eine Verstärkung der Landespolizei erleben. Einen weiteren wichtigen Punkt sprach Herr Moser noch an, der für alle Polizistinnen und Polizisten, egal ob in Uniform oder zivil gilt: Polizistinnen und Polizisten sind Vertreterinnen und Vertreter des Staates und damit Vorbilder für die Gesellschaft. Sie verpflichten sich für die Werte der Demokratie und für unsere Gesellschaft voll und ganz einzustehen. Bereits vorab sprach er den Studierenden seinen Dank für ihren Einsatz für die Gesellschaft aus und richtete diesen auch an die Angehörigen für die Unterstützung der jungen Nachwuchskräfte sowie an die Hochschule und die Dienststellen für die hervorragende Ausbildung.
Das Landespolizeiorchester startete das nun beginnende Stück aus den rumänischen Tänzen Batuta 2 mit Trommelwirbel und hat das Publikum in der Folge begeisternd mitgenommen und einbezogen.
Maren Gröner und Paul David Langsam vom Allgemeinen Studierendenausschuss richteten zu guter Letzt ihre Worte an die Absolvierenden und Gäste in der Halle sowie die zugeschalteten Angehörigen zuhause an den Bildschirmen.
Auf 31.416 Stunden, 1.309 Tage, 45 Monate oder drei 3/4 Jahre oder auch ein Studium bei der Polizei Baden-Württemberg wurde zurückgeblickt. Im Juli 2020 begann mit dem Start in die Vorausbildung ein völlig neuer Lebensabschnitt. Kaum an den Ausbildungsstandorten angekommen, waren die damals in der Vorausbildung befindlichen künftigen Studierenden auch schon wieder weg. Es hieß: ab in den bis dato unbekannten Online-Fernunterricht. Auto und Bahn waren in der Folge treue Begleiter um die bis auf die Sekunde durchgeplanten Praxisinhalte absolvieren zu können. Schließlich folgte erstmals die „richtige Polizeiarbeit“ im Praktikum bei der Schutz- und Kriminalpolizei.
Im Herbst 2021 stand die erste Entscheidung zu Beginn des fachtheoretischen Studiums an: Schutzpolizei oder Kriminalpolizei? Es folgte das Hauptpraktikum – die Zeit verging wie im Flug! Schließlich ging es zurück in den Schwarzwald, um den letzten Teil des Studiums anzutreten. Mit einem „Danke für diese unvergessliche Zeit – jedem einzelnen hier!“ endete ein launiger Rückblick auf 31.416 Stunden, 1.309 Tage, 45 Monate oder drei 3/4 Jahre – also ein Studium bei der Polizei Baden-Württemberg.
Im zweiten Teil wies Paul David Langsam eingangs darauf hin, dass nun der Ernst der Lage beginne. Er ging auf eine vergangene Ansprache von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein, der von Zeiten des Wandels und Zeiten überlagernder Krisen sprach. Krisen kann jeder vermutlich mit irgendwelchen Punkten in seinem Leben in Verbindung bringen. Er stellte an den Jahrgang die Frage: Sind wir dem gewappnet, was die derzeitigen Krisen an Auswirkungen auf die Polizei hat? Hörte man doch an der einen oder anderen Stelle immer wieder, dass die Studierenden des 44. Jahrgangs durch die Corona-Pandemie Erleichterungen bekommen hätten, durch die Einstellungsoffensive und die hohen Einstellungszahlen doch eher Quantität statt Qualität mit sich bringen und die Prüfungen auch nicht mehr so schwierig wie früher seien.
Von all diesem war jedoch im 44. Jahrgang nichts zu spüren. Sie sind Angehörige des ersten dreigeteilten Jahrgangs und Teil des strukturellen Wandels in der Polizei Baden-Württemberg, in der seit 2016 mehr als ein Drittel der Stellen durch die Pensionswelle wiederbesetzt wurden, bald wird es rund die Hälfte sein. Wo altes weicht ist Platz für Neues: die Polizei wird bunter und diverser, der Anteil weiblicher und männlicher Einstellungen ist beinahe ausgewogen, ca. 25 % haben einen Migrationshintergrund. Dies führt zu einer vielfältigen neuen Polizei. Der 44. Jahrgang wird damit die Polizei Baden-Württemberg unweigerlich weiter und mindestens entsprechend der Merkmale seiner Generation prägen. Darüber hinaus besteht aber auch die Möglichkeit, durch den persönlichen Einsatz und dem Bewusstsein der übertragenen Verantwortung, die Polizei nun nachhaltig auszurichten und standfest gegenüber den – nicht Krisen, sondern anstehenden Herausforderungen gestalten. Er appellierte zum Schluss an seine Kolleginnen und Kollegen: „In diesem Sinne: Lasst uns diese Herausforderungen gemeinsam angehen.“
Ein Potpourri von Elvis Presley’s greatest Hits läutete die Ehrungen und Auszeichnungen ein, die von Prorektorin Frau Prof Dr. Hauer und dem Vorsitzenden des Fördervereins PRO HfPol e. V., Dr. Marcel Klinge, gemeinsam verliehen wurden.
Geehrt wurden die beiden Vorsitzenden des Allgemeinen Studierendenausschusses sowie die jeweiligen Jahrgangsbesten der einzelnen Studiengänge. Die allerbeste des Jahrgangs durfte sich über einen hervorragenden Durchschnitt von 13,33 Punkten freuen. Für sie und die besten der beiden anderen Studiengänge gab es neben der Gratulation und dem Zeugnis einen Förderpreis des Fördervereins PRO HfPol e. V.
Auf eine Besonderheit wies der Dirigent des Landespolizeiorchesters Professor Stefan Halder noch hin, die wohl einmalig sein dürfte. Eine Studierende aus dem 44. Studienjahrgang war heute Teil des Landespolizeiorchesters und spielte mit – für sie sicherlich auch ein unvergessliches Erlebnis.
Mit der Nationalhymne wurde der offizielle Teil der Verabschiedung beendet.
Für die Studierenden ging es allerdings noch weiter…
- mit der Zeugnisausgabe,
- der Ernennung zur Oberkommissarin und zum Oberkommissar und
- last but not least mit der nun verdienten und fälligen Abschlussfeier des Studiums,
ehe zum 1. April 2024 die 532 jungen Menschen dann die Dienststellen im Land verstärken.